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Mein Videotipp zum Thema Paartherapie: Für alle, die gern schmunzeln

In diesem Kurzfilm zur Paartherapie, auf den mich dankerswerter Weise eine Klientin hinwies, möchte ein Paar „nur mal kurz in der Paartherapie reinschauen“, denn bei Ihnen läuft eigentlich alles bestens…. Lassen Sie sich überraschen und vielleicht können Sie ja auch mal Schmunzeln. Das Leben ist oft ernst genug.

 

 

Was macht Liebe auf Dauer stark?

Was hält Paare zusammen? Was ist das Rezept für eine glückliche Ehe? Was macht Liebe auf Dauer stark? Diese und ähnliche Frage stellen sich wiederholt auch die Partnerschafts- und Scheidungsforschung.

Die Untersuchungen weisen darauf hin, dass es vor allem fünf wesentliche Aspekte sind, welche Einfluss auf die langfristige Zufriedenheit und das Wohlbefinden in der Partnerschaft haben:
1. Die persönliche Passung der Partner, z.B. bezüglich Wert- und Lebensvorstellungen oder der Bindungsbereitschaft.
2. Die persönliche und gemeinsame Stressbewältigung: Gelingt es den Partnern auf Dauer nicht, ihre persönlichen Stresssituationen (z.B. im Beruf) zu bewältigen, kann dieser Stress von außen in die Beziehung überschwappen und das Klima zwischen den Partnern wird angespannter und gereizter. Im Bereich Stressbewältigung hat also jeder Partner auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Die Erwartung, der Partner sei für unser Wohlbefinden und unseren Ausgleich zuständig, birgt ein hohes Überforderungsrisiko für eine Beziehung. Der Partner kann im hektischen Alltag stets nur eine „zweite Sicherung“ sein; z.B. dann, wenn in einigen Situationen eine persönliche Stressbewältigung nicht möglich ist. Die Unterstützung durch den Partner kann dann den Zusammenhalt in der Beziehung stärken.
Aber auch die gemeinsame Bewältigung von Stressbelastungen, die direkt mit der Beziehung zusammenhängen (z.B. Kindererziehung, Finanzen), ist entscheidend für die Zufriedenheit und Verbundenheit der Partner.
3. Entscheidend sind hierbei auch die Kommunikationsfähigkeiten beider Partner.
4. Ebenso spielen ihre Problemlösefähigkeiten eine wichtige Rolle. Werden von den Partnern möglichst tragfähige und umsetzbare Lösungen entwickelt? Mitentscheidend ist hierbei auch, wie die Partner das Thema „Fairness und Gerechtigkeit“ in ihrer Beziehung über die Jahre hinweg verhandeln und ggf. an veränderte Lebensumstände anpassen.
Was genau fair oder gerecht ist, kann von Paar zu Paar sehr unterschiedlich sein. Essentiell ist, dass die Partner sich untereinander einig darüber sind und keiner von ihnen auf Dauer das Gefühl hat, zurückstecken zu müssen oder nicht ausreichend Beachtung bei Problemlösungen zu finden.
5. Das Commitment der Partner ist nach neuesten Erkenntnissen der Paarforschung ein weiterer wesentlicher Aspekt, der zum Zusammenhalt von Beziehungen beiträgt. Commitment heißt so viel wie Verbindlichkeit oder dauerhaftes Engagement für den Partner und die Beziehung – auch in schwierigen und unbequemen Lebenssituationen. Hierbei steht nicht das Gefühl des „Müssens“ oder „Sollens“ im Vordergrund, sondern die willentliche Entscheidung.

Blog Paarconsulting Ankerkette

© Dr. Anke Birnbaum

Mein Buchtipp: Für Paare und Familien, die den Frühling nutzen möchten

Der Frühling rückt näher und mit ihm werden die Tage wieder länger und die Möglichkeiten, sich draußen im Freien aufzuhalten, größer.

In der Neuauflage dieses Ausflugs-, Rad- und Wandertourbüchleins finden Paare mit und ohne Kinder zahlreiche Anregungen für sonnige Feierabende und Wochenendaktivitäten mit zusätzlichen Restauranttipps. Die Einteilung des Buches in Ausflugsziele im Norden, Süden, Osten und Westen Hamburgs und Umgebung ermöglicht die unkomplizierte Planung und spontane Umsetzung kleiner Aktivitäten auch nach Feierabend.

Wussten Sie eigentlich, dass gemeinsame Aktivitäten in der Partnerschaft und Familie das Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten und stärken? In Studien aus der Hirnforschung kann sogar nachgewiesen werden, dass Paare während gemeinsamer als angenehm empfundener Aktivitäten, die Ausschüttung von Stresshormonen und ihr Stresslevel insgesamt reduzieren. Resultierend daraus steigt nicht nur die Bereitschaft zum Austausch miteinander; die Geduld und Nachsicht im oft hektischen Miteinander des Alltags wachsen ebenfalls und damit die Zufriedenheit der Partner.
Die wärmeren Tage im Freien zu nutzen, hat somit gleich mehrere Vorteile.

 

Kleine Erinnerungshilfe für bewusste Paare

Für viele Paare ist es hilfreich, immer mal wieder kleine Anregungen zur Pflege einer lebendigen und glücklichen Partnerschaft zu erhalten. Mitarbeiter der Universität Zürich, die u.a. das bewährte Stresstrainingsprogramm „paarlife“ für Paare entwickelten und an der psychologischen Paarforschung maßgeblich beteiligt sind, verfassen hierfür sogenannte “Paarbriefe”.
Wenn Sie Angebote zur Pflege Ihrer Partnerschaft nutzen und sich über zentrale und Beziehungsthemen informieren möchten, sind Sie hier richtig.

Vormerken: Mein Buchtipp für das Frühjahr 2015

Die Unsicherheit in Sachen Liebe und Sex nimmt zu, u.a. dadurch, dass Sexualität heute omnipräsent ist. Auch Untreue in Beziehungen scheint kein Tabu mehr zu sein. Der erfahrene Psychologe Dirk Revenstorf zeigt in seinem neuen Buch „Liebe und Sex in Zeiten der Untreue: Wege aus der Verunsicherung“ eindrucksvoll, dass Partnerschaft dennoch eine Zukunft hat und wie es Paaren gelingen kann, Erwartungen und Vorstellungen, die heute an uns herangetragen werden, hinter sich zu lassen und gemeinsam eine langfristig glückliche Beziehung zu entwickeln.

Langes Eheglück – wie funktioniert das?

Diese Frage ist auch in der Partnerschaftsforschung nicht mehr neu. Studien zeigen, dass die Antwort darauf eng verknüft ist, u.a. mit der Passung der Persönlichkeiten der Partner wie auch deren Stressbewältigungs- und Problemlösefähigkeiten und nicht zuletzt mit einem dauerhaften Commitment zueinander.
Eine „Glücksformel“ oder ein „Rezept“ gibt es jedoch nicht. Gibt es Anhaltspunkte?

In diesem Artikel berichten vier ältere Paare, ob und wie es möglich ist, dass die Liebe zu einem anderen Menschen ein Leben lang hält.

Blog Paarconsulting altes Paar in Zweisamkeit

© aro49 / Fotolia

Auf einen wesentlichen Anhaltspunkt aus dem Beitrag sei bereits an dieser Stelle verwiesen:
„Die romantisch-erotische Liebe ist immer verletzlicher und zeitlich begrenzt. Wenn es einem nicht gelingt, Leidenschaft zu einem nachhaltigen Interesse füreinander weiterzuentwickeln, dann geht auch nach und nach die Empathie füreinander verloren. Ehe ist nicht nur ein Bekenntnis, sie ist ein Prozess. Und dieser Prozess läuft nicht von selbst ab, sondern er erfordert Engagement.“

Genervt von Verhaltensweisen des Partners? – Wenn die Toleranzschwelle sinkt

Im Verlauf einer Partnerschaft werden die Eigenarten des Partners / der Partnerin häufig als immer störender empfunden. Bereits Kleinigkeiten, wie der Teebeutel im Ausguß, die „falsch“ einräumte Spülmaschine oder ein nasses Handtuch über dem Badewannenrand können Ärger und Frust auslösen. Klischee? Leider nein.
Die Verhaltensweisen des anderen werden vor allem in der alltäglichen Hektik als nervend oder sogar lästig empfunden. Hierbei spielen Aufschaukelungsprozesse eine bedeutende Rolle – so dass Paare sich nach einem Streit oft fragen, warum sie wegen eines so banalen Themas überhaupt in einen heftigen Konflikt geraten konnten.

Warum es gerade die Kleinigkeiten sind, an denen sich Konflikte in der Partnerschaft oft entzünden, hat nicht selten etwas damit zu tun, dass die Toleranzschwelle der Partner füreinander gesunken ist. Doch wie kommt es dazu? Und wie können Paare dieser „Erosion gegenseitiger Toleranz“ entgegenwirken?

Erfahren Sie dazu mehr in einem mit mir geführten Interview, das im Rahmen der ARD Themenwoche zu dem Thema „Toleranz“ am 18.11.2014  um 17.15 Uhr ausgestrahlt wird.

Erwartungen an die Liebe: Wer geht in Vorleistung?

In einer aktuellen Studie von Ulrich Mees an der Universität Oldenburg wurde die Frage geprüft, ob sich die eigene Liebe zum Partner und die vom Partner erwartete Liebe voneinander unterscheiden. Gefragt wurde u.a. danach, ob man vom Partner mehr oder andere Liebesbeweise erwartet, als man selbst bereit ist, diese zu erbringen? Wird erwartet, dass eigene Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in der gleichen Intensität auch vom Partner gelebt werden, wenn dieser tatsächlich Liebe empfindet?

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Erwartungen der Partner an Liebe und Partnerschaft ähnlich sind. Bemerkenswert allerdings: Häufig werden vom Partner mehr Liebesindizien erwartet. So wird gewünscht, dass der Partner „mehr Vertrauen“ haben soll, als man selbst zu ihm hat oder der Partner ein höheres Verständnis aufbringt, als man es selbst tut. Ebenso wird die Ehrlichkeit des Partners als wesentlicher erachtet als die eigene.
Vom Partner werden demnach mehr Liebesbeweise vorausgesetzt, als man selbst bereit ist zu zeigen. Wie ist dies zu erklären?

Ulrich Mees und seine Forschungsgruppemit dem Titel „Emotion und Kommunikation“ fanden heraus, dass dieses Ergebnis darin begründet sein könnte, dass die befragten Studienteilnehmer möglichst sichergehen wollen, dass ihr Partner die Liebe erwidert. Es werden also offensichtlichere Liebesbeweise vom Partner als Beleg dafür erwartet, daß man geliebt wird – ohne das Risiko einzugehen, dass die eigene Liebe unbeantwortet bleibt. Eine solche vorsichtige Position kann vom Partner aber als Zeichen einer geringeren Liebe oder sogar als Egoismus gedeutet werden. Die Forschergruppe vermutet, dass in dieser Auslegung ein hohes anfängliches Konfliktpotential für Paarbeziehungen liegt: Denn unabhängig vom Geschlecht  – verlangt jeder Partner, dass der jeweils andere in eine Art „Vorleistung“ geht.

Nach Ergebnissen dieser Studie, die den Forschungsschwerpunkten“ Emotions- und Motivationspsychologie“ zuzuordnen ist, wird außerdem deutlich, dass die Liebe zum Partner oft sehr stabil ist und erst schleichende, oft wiederkehrende Verletzungen dazu führen, dass  ein „Prozess des Entliebens“ einsetzt. Diese Verletzungen können u.a. dadurch entstehen, wenn der Eindruck entsteht, dass der Partner keine Freude mehr über das Zusammensein empfindet, man sich nicht mehr wertgeschätzt fühlt, der Eindruck entsteht, für den anderen nicht mehr wichtig zu sein oder angelogen zu werden.
Zusammenfassend weisen die Forschungsergebnisse darauf hin, dass man seinen Partner offensichtlich nur dauerhaft lieben kann, wenn die eigenen Liebesgefühle auch erwidert werden. Ein Eindruck, der sich in der Paarberatung und Paartherapie nahezu täglich bestätigt.

Meine Wahrheit – deine Wahrheit: Warum Paare sich nicht verstehen

Nicht selten haben Paare das Gefühl aneinander vorbei zu reden. Für diese missliche Kommunikation gibt es zahlreiche Erklärungsansätze. Dieser Artikel, der vom Carl Auer Verlag zur Verfügung gestellt wird, richtet den Blick auf die unterschiedliche Wirklichkeit der Partner und kann beim Verstehen und dem tatsächlichen Wechseln der Perspektive unterstützen – nicht zuletzt auch, um sich selbst besser verstehen zu lernen.