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Mein Filmtipp – zum Thema Eifersucht

Das Ringen um (neues) Vertrauen, kann eine Partnerschaft auf eine harte Probe stellen. Kommt Eifersucht hinzu und kann nicht bewältgt werden, kann diese mächtige Emotion Beziehungen zerstören.

Anfang September startete in Deutschlands Kinos der Film „Fado“, der diese Thematik auf geschickte Art und Weise aufgreift. Durch die Augen des eifersüchtigen Partners betrachtet, gelingt es dem Film im Zuschauer selbst das Misstrauen zu schaffen und seinen Blick zu trüben. Wie nahe unsere Wahrnehmungen mit der Wirklichkeit verkoppelt sind und wie wenig unsere Wahrnehmung tatsächlich mit der Wirklichkeit zu tun hat, zeigt dieser Film eindrücklich.

Der Trailer zur deutschen Fassung des Films findet sich hier. Sehenswert!

 

Probleme in der Partnerschaft wirklich! lösen

Häufig streiten Paare immer wieder um die selben Themen, entwickeln jedoch keine tragfähigen, alltagstauglichen Lösungen für diese. Frust wie auch erneuter Streit sind vorprogrammiert und irgendwann schleichen sich Erschöpfung und Resignation ein.

Woran liegt es, dass  Paare keine angemessene Problemlösungen erarbeiten?
Nicht selten versäumen es Paare, sich während einer Meinungsverschiedenheit  – oder zumindest dann, wenn sich die Wogen wieder geglättet haben – ausreichend Zeit für den Austausch zu nehmen. Zudem tauschen Sie sich nicht darüber aus, was für den jeweils anderen Partner bzgl. des (Problem-)Themas wirklich schwierig ist und welche Gefühle, über Ärger und Wut hinaus, damit für ihn verbunden sind. Eine tatsächliche Verständigungsbasis wird damit nicht erarbeitet. Doch diese ist grundlegend für Lösungen, welche die Emotionen beider Partner berücksichtigen. Nur auf diese Weise vermeiden Paare „faule Kompromisse“ oder vorschnelle Lösungen, die für einen Partner auch nur „Lippenbekenntnisse“ sein können.

Der Austausch der Partner braucht in jedem Fall ausreichend Zeit und Ruhe. Zeit ist eine knappe Ressource geworden; doch Streit, andauernde Spannungen sowie eine anschließende Versöhnung brauchen oftmals viel mehr Zeit und zermürben die Partner zunehmend.
Um wirklich zu verstehen, was den Partner beschäftigt und was das Thema für ihn so belastend macht, ist es notwendig, einander wirklich gut zuzuhören und nicht schon mit der Gegenargumentation beschäftigt zu sein. In diesem Fall lassen sich die Partner nicht aufeinander ein, versuchen nicht, den Partner wirklich zu verstehen, sondern ihn von der eigenen Sichtweise zu überzeugen oder Recht zu bekommen.
Um Interesse an der Sicht des Partners zu zeigen und ihm zu vermitteln, dass Sie bereit sind, sich auf seine Wahrnehmungen einlassen – auch wenn das in einigen Situationen sehr schwer fällt – halten Sie Blickkontakt. Wenn Sie die Sichtweise des anderen nicht nachvollziehen können, fragen Sie möglichst offen und wohlwollend nach. Die sogenannten „W-Fragen“ (wie, was, wobei….) sind dabei äußerst hilfreich. Die „Warum-Frage“ sollten Sie in sehr angespannten Situationen vermeiden, da diese den anderen schnell unter Rechtfertigungsdruck setzen kann.

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Es kann nicht immer gelingen, den anderen vollständig zu verstehen. Einige Reaktionen und Emotionen bleiben eventuell nicht verständlich. Das ist ganz normal und gefährdet eine Beziehung nicht. Es gefährdet sie viel mehr, wenn die Partner diese Differenzen nicht aushalten und stets nach Einheit und Einigkeit streben. Eine reife Partnerschaft akzeptiert Unterschiede.

Mein Buchtipp: Für Paare, die anders kommunizieren lernen wollen

Haben Sie wiederholt das Gefühl, eine andere Sprache als Ihr Partner zu sprechen? Fällt es Ihnen schwer zu verstehen, worum es ihm tatsächlich geht, während Sie streiten? Passiert es Ihnen, dass Sie scheinbar Dinge hören, welche Ihr Partner doch nicht oder ganz anders ausgedrückt hat?
Dies ist im Alltag von Paaren leider nicht außergewöhnlich, die unter hohen Belastungen stehen oder sich in einer Entwicklungskrise befinden.

Dieses aktuell erschienene Buch von D`Ansembourg kann Ihnen Dank seiner unkomplizierten, prägnanten Anleitungen, welche durch humorvolle Illustrationen gestützt werden, dabei behilflich sein, ohne Verletzungen und Kränkungen auch über schwierige Themen ins Gespräch zu kommen.
Ein Gespräch, das Ihnen ermöglicht, sich einander besser verständlich zu machen, stellt die Basis für faire und tragfähige Problemlösungen in Paarbeziehungen dar.

Viel Freude beim Lesen!

Systemische Familientherapie: Was ist das? Wann ist sie hilfreich?

Die Zeiten, in denen psychische Belastungen und Probleme von Psychologen, Beratern und Therapeuten isoliert für sich betrachtet wurden, sind glücklicherweise weitestgehend vorbei.
Bei Problemen in der Familie, die dauerhaft nicht gelöst werden können, aber auch  psychosomatischen Beschwerden oder als belastend empfundene Verhaltensweisen eines Familienmitgliedes, leistet vor allem Familientherapie zuverlässige Unterstützung.
In der Systemischen Familientherapie wird die Familie als ein Gesamtsystem betrachtet, in dem alle Familienmitglieder wechselseitig miteinander verbunden sind, sich bewusst oder unbewusst beeinflussen.

Wesentliche Ziele der Familientherapie sind: Das Beziehungsklima der Familienmitglieder zu verbessern und durch die Förderung gegenseitigen Verständnisses, den familiären Alltag entlastender zu gestalten oder eine Wiederannäherung zu ermöglichen. Die Stärkung einer positiven Kommunikation statt wiederholter Kränkungen und Verletzungen steht dabei im Vordergrund. Diese Aspekte stellen eine wichtige Basis dar, um neue, alltagstaugliche und für alle Familienmitglieder verbindliche Lösungen entwickeln zu können.
Einbezogen werden dabei aktuelle Themen, aber auch zurückliegende familiäre  Lebenssituationen. Konfliktreiche Verhaltens- und Kommunikationsspiralen, auch Missverständnisse werden in diesem Zusammenhang aufgedeckt und daraus resultierend Problemlösungen erarbeitet, zu denen jedes Mitglied einen Beitrag leisten kann.

In der Systemische Familientherapie werden somit die Ressourcen und Potenziale aller Beteiligten in den Blick genommen und stark lösungsorientiert gearbeitet.

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Mein Videotipp zum Thema Paartherapie: Für alle, die gern schmunzeln

In diesem Kurzfilm zur Paartherapie, auf den mich dankerswerter Weise eine Klientin hinwies, möchte ein Paar „nur mal kurz in der Paartherapie reinschauen“, denn bei Ihnen läuft eigentlich alles bestens…. Lassen Sie sich überraschen und vielleicht können Sie ja auch mal Schmunzeln. Das Leben ist oft ernst genug.

 

 

Erwartungen an die Liebe: Wer geht in Vorleistung?

In einer aktuellen Studie von Ulrich Mees an der Universität Oldenburg wurde die Frage geprüft, ob sich die eigene Liebe zum Partner und die vom Partner erwartete Liebe voneinander unterscheiden. Gefragt wurde u.a. danach, ob man vom Partner mehr oder andere Liebesbeweise erwartet, als man selbst bereit ist, diese zu erbringen? Wird erwartet, dass eigene Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in der gleichen Intensität auch vom Partner gelebt werden, wenn dieser tatsächlich Liebe empfindet?

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Erwartungen der Partner an Liebe und Partnerschaft ähnlich sind. Bemerkenswert allerdings: Häufig werden vom Partner mehr Liebesindizien erwartet. So wird gewünscht, dass der Partner „mehr Vertrauen“ haben soll, als man selbst zu ihm hat oder der Partner ein höheres Verständnis aufbringt, als man es selbst tut. Ebenso wird die Ehrlichkeit des Partners als wesentlicher erachtet als die eigene.
Vom Partner werden demnach mehr Liebesbeweise vorausgesetzt, als man selbst bereit ist zu zeigen. Wie ist dies zu erklären?

Ulrich Mees und seine Forschungsgruppemit dem Titel „Emotion und Kommunikation“ fanden heraus, dass dieses Ergebnis darin begründet sein könnte, dass die befragten Studienteilnehmer möglichst sichergehen wollen, dass ihr Partner die Liebe erwidert. Es werden also offensichtlichere Liebesbeweise vom Partner als Beleg dafür erwartet, daß man geliebt wird – ohne das Risiko einzugehen, dass die eigene Liebe unbeantwortet bleibt. Eine solche vorsichtige Position kann vom Partner aber als Zeichen einer geringeren Liebe oder sogar als Egoismus gedeutet werden. Die Forschergruppe vermutet, dass in dieser Auslegung ein hohes anfängliches Konfliktpotential für Paarbeziehungen liegt: Denn unabhängig vom Geschlecht  – verlangt jeder Partner, dass der jeweils andere in eine Art „Vorleistung“ geht.

Nach Ergebnissen dieser Studie, die den Forschungsschwerpunkten“ Emotions- und Motivationspsychologie“ zuzuordnen ist, wird außerdem deutlich, dass die Liebe zum Partner oft sehr stabil ist und erst schleichende, oft wiederkehrende Verletzungen dazu führen, dass  ein „Prozess des Entliebens“ einsetzt. Diese Verletzungen können u.a. dadurch entstehen, wenn der Eindruck entsteht, dass der Partner keine Freude mehr über das Zusammensein empfindet, man sich nicht mehr wertgeschätzt fühlt, der Eindruck entsteht, für den anderen nicht mehr wichtig zu sein oder angelogen zu werden.
Zusammenfassend weisen die Forschungsergebnisse darauf hin, dass man seinen Partner offensichtlich nur dauerhaft lieben kann, wenn die eigenen Liebesgefühle auch erwidert werden. Ein Eindruck, der sich in der Paarberatung und Paartherapie nahezu täglich bestätigt.

Meine Wahrheit – deine Wahrheit: Warum Paare sich nicht verstehen

Nicht selten haben Paare das Gefühl aneinander vorbei zu reden. Für diese missliche Kommunikation gibt es zahlreiche Erklärungsansätze. Dieser Artikel, der vom Carl Auer Verlag zur Verfügung gestellt wird, richtet den Blick auf die unterschiedliche Wirklichkeit der Partner und kann beim Verstehen und dem tatsächlichen Wechseln der Perspektive unterstützen – nicht zuletzt auch, um sich selbst besser verstehen zu lernen.

Smartphones – Risiken und Nebenwirkungen der „grenzenlosen“ Beziehung für Paar

Die Kommunikation via Smartphone kann die Organisation und Rhythmisierung des Alltags deutlich vereinfachen und nicht zuletzt schafft diese Form der Kommunikation für Paare auch Abwechslung. Warum Smartphones die Paarbeziehung dennoch nicht unter allem Umständen  leichter macht, zeigt auch dieser interessante Artikel.