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Mein Buchtipp: Liebe neu denken

Mehr als ein klassischer Beziehungsratgeber  – so kann das Buch der Autorin Diane Hielscher „Liebe neu denken“ –  tatsächlich verstanden werden; obgleich Titel und Verlagsbeschreibung dies erst einmal nicht vermuten lassen.

Ein vielseitiges, abwechslungsreiches, dabei auch fundiertes und unterhaltsames Buch, dass gekonnt aufzeigt, dass in zahlreichen Fällen eigene Denkmuster und Beziehungsvorstellungen in hohem Maße Einfluss darauf nehmen, ob Alltag in der Partnerschaft gelingt.

Lassen Sie sich überraschen, ob auch Sie – wie viele meiner Klient:innen – während und nach dem Lesen des Buches, Liebe und Partnerschaft noch einmal mit anderen Augen sehen.

Blogempfehlung: Frauen wollen nicht nur reden….

Für interessierte Leserinnen und Leser empfehle ich den Blog von paarlife – einem Kommunikations- und Stresstrainingsprogramm für Paare, das bereits vor 22 Jahren von dem renomierten Schweizer Paarforscher Guy Bodenmann entwickelt wurde und fortlaufend wissenschaftlich überprüft wird. In den Blogbeiträgen finden sich regelmäßig interessante Anreungen und Tipps für Paare, die zu einem großen Teil auf langjährigen Forschungserkenntnissen basieren.

Auch der lesenwerte Beitrag zum Thema „Frauen wollen nicht nur reden“ findet sich hier.

Weniger Sex – weniger Liebe. Oder umgekehrt?

Die Abnahme sexueller Aktivität von Paaren hängt nicht nur mit der Dauer des Zusammenlebens („Reizerosion“), hormonellen Veränderungen oder veränderten Lebensumständen zusammen. Sie liegt auch darin begründet, dass die Partner häufig jahrelang nur dem klassischen Ablauf – Vorspiel, Penetration und Orgasmus – folgen. Dabei liegt gerade im Bereich der Sexualität die Freiheit, diese immer wieder auch zu verändern – unabhängig davon, was in den Medien suggeriert wird. Diese Möglichkeit scheint jedoch deutlich weniger zu interessieren als die Frage „Wie viel Sex in Paarbeziehungen ist normal?“ Im Fokus vergleichender Prüfungen steht demnach häufiger die Quantität als die Qualität und Gestaltungsfreiheit von Sex.

Mit Vergleichen stellen Menschen Sicherheit und Orientierung für sich her. Dies ist völlig normal, kann aber dann zu einem Problem werden, wenn sie diese Vergleiche für sich als richtungsweisend auslegen, eigenen Intuitionen nicht mehr folgen und stattdessen unter „Leistungs- und Normailitätsdruck“ geraten, welcher auf sich auch auf den Partner und die Beziehung überträgt. So auch im Bereich der Sexualität.

In einer breit angelegten Studie mit mehr als 100.000 Paaren aus 24 Nationen kamen Forscher um das Team Northrup, Schwartz & Witte zu spannenden Befunden, was es für eine erfüllte Sexualität tatsächlich braucht.

Deutlichste Erkenntnisse: Mit Kritik und Schuldzuweisungen, ebenso Sextoys, Candlelightdinner und Reizwäsche lässt sich sexuelle Lust kaum und erst recht nicht dauerhaft anregen. Ebenso reicht es nicht aus, sich mehr Sex zu wünschen und dieses Vorhaben als Paar zu beteuern.

Das US-amerikanische Forscherteam konnte zeigen, dass es für eine dauerhaft befriedigende Sexualität stattdessen verschiedene Verhaltensweisen braucht, die dem Partner vor allem Respekt und Verbundenheit vermitteln. Dazu gehören neben anderen:

  • Aufmerksamkeiten, kleine Geschenke im Alltag
  • fortwährender Austausch über das, was in der Sexualität gemocht und abgelehnt wird
  • körperliche Nähe auch im Alltag (Alltagsberührungen)
  • eine gemeinsame Priorisierung von Sexualität und zeitlichem Investment dafür
  • gemeinsames Interesse aneinander – in Gesprächen frei von Medien, insbesondere dem smartphone

Paare in langjährigen Partnerschaften leben demnach nicht grundlos eine erfüllte Sexualität. Die tägliche Zuwendung wird häufig noch immer unterschätzt.

Die Studienergebnisse der Forschergruppe wurden unter dem Titel „The normal bar“ in Buchform veröffentlicht.

Gedanken & Einsichten

Es ist ein weit verbreiteter Unfug, daß die Liebe über die Freundschaft gestellt wird und außerdem als etwas völlig anderes betrachtet. Die Liebe ist aber nur soviel wert, als sie Freundschaft enthält, aus der allein sie sich immer wieder herstellen kann. Mit der Liebe der üblichen Art wird man nur abgespeist, wenn es zur Freundschaft nicht reicht.

(Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner)

 

Die Kunst des Schenkens

Rückt die Weihnachtszeit näher, rücken auch die Fragen nach Geschenken mit jedem Tag mehr in den Fokus. Auch um diesem für Viele gefühlten Druck auszuweichen, wird in einigen Partnerschaften und Familien mal mehr mal weniger humorvoll erwogen, „Dieses Jahr schenken wir uns nichts“.

Dass Geschenke in Paarbeziehungen jedoch häufig eine hohe und vielschichtige Bedeutung besitzen, konnte die Paarforschung in Studien schon Anfang der Jahrtausendwende aufzeigen (u.a. Eva Wunderer, 2003: Dinge, Orte, Paare).
So sind Geschenke innerhalb einer Partnerschaft nicht nur ein Zeichen dafür, wie aufmerksam man einander zuhört und sich auf die Wünsche des anderen einstellt, sondern gleichzeitig ein wesentliches Barometer für die gegenseitige Wertschätzung.

Unstrittig scheint, dass eine Welt ohne Geschenke, gerade in der ersehnten besinnlichen Vorweihnachtszeit oftmals stressfreier und sicher auch deutlich weniger kommerziell wäre. Höchstwahrscheinlich wäre sie jedoch auch weniger bunt und wesentlich gefühlsärmer.

Lesen Sie hierzu mehr in diesem Artikel und erfahren Sie außerdem, warum gerade das Schenken von gemeinsamen Erlebnissen und Zeit, für zwischenmenschliche Verbindungen so bedeutsam ist.

Ich wünsche Ihnen eine gelassene Weihnachtszeit!

Wie Ex-Partnerschaften unser Beziehungsleben beeinflussen


Die erste Liebe prägt viele Menschen auf die eine oder andere Weise. Doch nicht nur sie, sondern auch nachfolgende Beziehungserfahrungen können prägend für die eigene Persönlichkeit und das weitere Beziehungsleben sein. Unbewusst leben Menschen somit oftmals auch mit einem neuen Partner dieselben Muster erneut – nicht zuletzt die destruktiven.

Die Hoffnung, nach dem Motto „Neuer Partner, neues Glück“, also vergeblich? Was lässt sich aus früheren Beziehungen lernen? Und wie kann es gelingen, unabhängig von „Altlasten“, eine neue tragfähige Beziehung aufzubauen?
Diesem Thema widmet sich die Dezemberausgabe der Psychologie heute.

Neue Studienergebnisse zu veränderten Lebensgewohnheiten

Eine aktuelle Studie der Universität Mannheim belegt, dass Partner, die in einen gemeinsamen Haushalt ziehen, doppelt so viel an Gewicht zunehmen wie in den ersten Jahren der Ehe.
Die Untersuchungsbefunde zeigen damit auf, dass Ernährung und Gewichtszunahme keine eindeutige Korrelation mit dem Familienstand aufweisen, sondern vorrangig im Zusammenhang mit veränderten Lebensgewohnheiten stehen. Lesen Sie hier mehr.

Wie kann Liebe gelingen?

Warum finden einige Menschen den Partner, mit dem sie gemeinsam alt werden und andere nicht? Ist das Ideal von lebenslanger Liebe und Partnerschaft in unserer Gesellschaft tatsächlich lebbar oder überholt?

Mit diesen und weiteren Fragestellungen beschäftigt sich die aktuelle SPIEGEL-Ausgabe mit dem Titelthema: „Für immer? Wie Liebe gelingt“