Schlagwort-Archive: Umgang mit Kindern

Anregungen für Eltern

Einmal wöchentlich freitags können Eltern über den Newsletter der Süddeutschen Zeitung einen durchaus interessanten und „bunten“ Newsletter erhalten. In diesem finden sich neben zahlreichen aktuellen Themen, Erziehungstipps, Kinderbuchempfehlungen wie auch interessante Entdeckungen aus dem Netz. Der Newsletter greift dabei auch die besten Familientexte aus den aktuellsten Ausgaben in der Süddeutschen Zeitung auf. 

Die Anmeldung zu den Familienbriefen findet sich hier.

Warum Coparenting in Trennungsfamilien Sinn macht

Nach dem Entschluss zur Trennung oder Scheidung der Eltern, sind neben der rechtlichen Verantwortung auch die Betreuung und Erziehung der Kinder im Alltag zu regeln. Seit 21 Jahren ist das gemeinsame Sorgerecht im Falle einer Scheidung der Regelfall. Auch nicht verheirateten Eltern steht nach einer Trennung das gemeinsame Sorgerecht zu. Beantragt ein Elternteil das alleinige Recht zur Sorge und der andere Elternteil willigt nicht ein, muss seit 2013 gerichtlich entschieden werden. Diese Entscheidungen bedürfen stets der Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, welche für Eltern und insbesondere das Kindeswohl relevant sind.

Eine kurze und gelungene Zusammenfassung aktueller sozialwissenschaftlicher Forschungsbefunde zum Einfluss der Sorgerechtsregelungen, u.a. auf den Kontakt zwischen Vätern und Kindern, gibt dieser aktuelle Podcast von NDR Info.
Die Ergebnisse basieren überwiegend auf repräsentativen Studien des soziologischen Instituts der Universität Rostock, die im Rahmen des langjährigen Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) durchgeführt werden.
 

In einem weiteren Podcast aus der Rubrik Redezeit von NDR Info wird aus Sicht von Fachanwälten für Familienrecht, Mediatoren und Psychologen dargelegt, wie Regelungen von Eltern ohne gerichtliche Auseinandersetzungen aussehen können und wie sich Trennungsfolgen für Kinder minimieren lassen. Ebenso finden sich hier Informationen zu Abläufen in Mediationsprozessen.

Mein Buchtipp: Erziehungsstress Smartphone

Der Umgang mit Smartphones ist im heutigen Familienleben zu einem der häufigsten Streitthemen avanciert.
In diesem aktuellen Ratgeber finden Eltern hilfreiche Anregungen und konkrete Tipps zum Umgang mit Tablets und Smartphones im Familienalltag.

Eltern sollten wieder mehr an sich denken

Bei dem herrschenden hohen Erwartungsdruck an Eltern, vergessen diese immer öfter sich selbst. Erschöpfte, überforderte Eltern sind keine Seltenheit mehr. Im Gegenteil, entspannte Eltern bilden inzwischen die Ausnahme.

Interessante Einsichten einer jungen Mutter zu diesem Thema lesen Sie in diesem Artikel.

Stressfrei mit Kindern in den Urlaub fliegen

Eltern kennen es gut: Der Start in die Familienferien ist oftmals alles andere als entspannt. Ein Flug an das ersehnhte Urlaubsziel kann schon im Vorfeld für Magengrummeln sorgen und währenddessen zu einer nervlichen Belastungsprobe werden.
Wie Sie möglichst entspannt mit Kindern in den Urlaub kommen, lesen Sie hier:

Frühzeitige Abwägung und Vorausplanung

Blog Paarconsulting Urlaub mit Kindern

© Alexandr Vasilyev / Fotolia

Wägen Sie vor einer Flugbuchung oder damit zusammenhängenden Reise ab, ob eine Flugreise für Sie und Ihre Kinder tatsächlich das Richtige ist.
Wie alt sind Ihre Kinder und wie hoch ist aus Ihrer Erfahrung deren Bewegungsdrang? Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht, auch bezogen auf Ihre eigenen Stressreaktionen in ähnlichen Situationen?
Sind eine Reise in einem Campervan, ein Strandurlaub an der Ostsee, Ferien auf dem Bauernhof oder eine Reise in eine Ferienanlage, wie z.B. Centerparcs, eventuell (noch) passender?
Je sorgfältiger Sie diese Fragen für sich abwägen und Ihre Erfahrungen nutzen, desto sicherer ist auch ein entspannter Start in den Urlaub. Dieser setzt nicht nur einen Startpunkt in die gemeinsame Zeit, sondern kann auch entscheidenden Einfluss auf den gesamten Verlauf der Familienferien haben.
Bei frühzeitiger Planung und Buchung lässt sich zudem eine Menge Geld sparen.

Bequeme und flexible Kleidung
 
Die Kleidung für Ihre Kinder sollte bequem sein, denn eine zu enge oder kneifende Hose kann lästig werden. Vor allem dann, wenn man lange still sitzen muss.
Wichtig ist zudem flexible Kleidung, im bekannten „Zwiebel-Look“. Mehrere Lagen dünner Kleidung ermöglichen eine unkomplizierte Anpassung an oft schwankende Termperaturen durch Klimaanlagen in Flughafengebäuden, Transferbussen und Fliegern.
 
Essen & Trinken vor und während des Fluges
 

Ernährungswissenschaftler weisen wiederholt darauf hin, dass Sie für sich und Ihr Kind auf fettreiches Essen vor einem Flug verzichten sollten, da dieses deutlich länger für die Verdauung benötigt und Magen und Darm bei einem Flug noch zusätzlich beschwert. Leichte Mahlzeiten hingegen sind die beste Grundlage für einen entspannten Flug.
Auf sehr kalte Getränke sowie Getränke mit Kohlensäure sollten Sie ausserdem verzichten. Wasser ohne Kohlensäure, ungesüßte Früchte- und Kräutertees oder Fruchtsaftschorlen sind die besten Durstlöscher und vermeiden Bauchkneifen, welches ein Stillsitzen für Ihre Kleinen noch schwerer macht.

Ohrendruck bei Start und Landung

Beim Starten und Landen können Schnuller, Trinkflaschen und je nach Alter des Kindes auch Bonbons oder Kaugummis dabei helfen, den Druck auf den Ohren auszugleichen. Auch ein Meersalznasenspray oder Nasenöl können hilfreich sein, insbesondere bei kleinen „Rotznasen“, die mit einer Erkältung in den Flieger steigen.
 

Für Beschäftigung sorgen

Langeweile nervt? Nicht nur die Eltern.
Sie können schon im Vorfeld prüfen, welche Angebote Ihre Airline speziell für Kinder macht und sich informieren, welche Medienangebote Ihrem Kind während der Reise zur Verfügung stehen. Malblock und -stifte, kleine Steck- oder Kartenspiele gehören auf jeden Fall ins Reisegepäck.

Wenn möglich, reservieren Sie einen Fensterplatz. Der Ausblick aus dem Flugzeugfenster ist nicht nur während Start und Landung für Ihre Kinder interessant. Bei guter Sicht haben Sie gemeinsam die Möglichkeit Inseln, Bergketten und Städte zu sehen. Diese Ausblicke lenken Ihre Jüngsten nicht nur ab, sondern können auch jede Menge Gesprächsstoff bieten. Was ist der Unterschied zwischen Inseln oder Halbinseln? Wieso sind die Alpen so hoch? …
Ein weiterer Vorteil eines Festerplatzes, welcher sich für Eltern bewährt: Ihre Kinder können nicht so schnell unbemerkt von ihrem Sitzplatz verschwinden wie auf einem Gangplatz.

Bei manchen Fluggesellschaften empfiehlt sich eine Platzreservierung vor dem Check in am Flughafen, da Fensterplätze sehr beliebt und schnell ausgebucht sein können. Nutzen Sie Möglichkeiten der Onlinereservierung. Zeitweise können Reservierungen mit Kosten verbunden sein, bei zahlreichen Ferienfliegern ist eine Sitzplatzreservierung jedoch im Flugpreis enthalten.

Ich wünsche Ihnen eine schöne, sonnenreiche Urlaubszeit!

Fürsorge oder Kontrolle – Digitaler Familienalltag

Der Familienalltag ist zunehmend digitalisiert – mit allen dazugehörigen Vor- und Nachteilen.
In dieser aktuellen Kolumne der ZEITonline lesen Sie, dass gerade beim“Handy-Tracking“ von Kindern und Heranwachsenden die Grenzen zwischen elterlicher Fürsorge und übertriebener Kontrolle schnell verschwimmen können.

 

Neues Urteil des BGH: Gleicher Anspruch auf Zeit mit Kindern für getrennte Eltern

Haben Eltern das gemeinsame Sorgerecht, unterscheidet sich auch künftig deren Anspruch auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern nicht mehr.
Dieser Entscheid des Bundesgerichtshofes bedeutet, dass künftig unter Umständen auch gegen den Willen des Ex-Partners ein Wechselmodell bei der Betreuung der gemeinsamen Kinder durchgesetzt werden kann. Der BGH stärkt damit das an Bedeutung gewinnende Wechselmodell im Trennungsfall. Dieses ermöglicht, bei Berücksichtung des Kindeswohls, dass ein Kind im wöchentlichen Wechsel beim Vater und der Mutter leben kann. Bislang war umstritten, ob Gerichte die abwechselnde Betreuung anordnen dürfen, wenn eine Einigung der Eltern nicht möglich ist.
Lesen Sie hier mehr!

 

 

 

Mein Buchtipp: Für Eltern

Kindern brauchen Eltern, die sie liebevoll durch die Zeit des Aufwachsens führen. Die Betonung liegt für den dänischen Pädagogen Jesper Juul hierbei auf den Worten liebevoll und führen. Eltern brauchen aus seiner Sicht wieder mehr Selbstbewusstsein und den Mut, klare Entscheidungen zu treffen und Unbequemes gegenüber ihren Kindern durchzusetzen. 

In seinem neuen Buch mit dem Titel „Leitwölfe sein“, appeliert der erfahrene Familientherapeut an die Entwicklung eines neuen, zeitgemäßen Autoritätsverständnisses. Dieses bedeutet für ihn keinesfalls eine machtvolle Haltung der Erwachsenen gegenüber Kindern, sondern die Anerkennung von Kindern als grundsätzlich kooperationsbereit.

Juul gibt in seinen präzisen Analysen nicht nur Einblicke in gesellschaftliche Entwicklungen, sondern auch deren Einfluss auf Elternschaft und damit die Ursachen für die Probleme heutiger Eltern.
Das unaufgeregte, dennoch anregende Buch ermutigt Eltern, ihre Haltung in der Erziehung grundlegend zu hinterfragen.

Nach der Trennung: Tipps für Väter

Nach der Trennung eine gleichberechtigte Elternrolle zu etablieren, fällt vielen Paaren – trotz bester Absichten – schwer. Verletzungen und Kränkungen aus der Zeit der Partnerschaft machen es zu einer echten Aufgabe, die Elternverantwortung gemeinsam zu leben.

Auch heute werden Väter nach einer Trennung oder Scheidung noch häufig auf die „Rolle des Versorgers“ reduziert. Dabei kann eine Trennung – als Neuanfang – verstanden, für Väter eine Chance sein, die Beziehung zu den Kindern sogar zu intensivieren.

Blog Paarconsulting Vater mit Tochter

© Robert Kneschke / Fotolia

Wie es Vätern gelingt, einen beständigen Kontakt zu ihren Kindern sicherzustellen – der dann für alle Seiten entlastend ist – und wie sie eine selbstbewusste, sichere Haltung finden, können sie in Beratungsstellen, lokalen Vätergruppen oder im Rahmen einer Mediationen erarbeiten.
Wenn es um die Trennung von Kindern geht, sollten rechtliche Schritte stets nur das letzte Mittel sein. Denn das Hinzuziehen von Anwälten für Familienrecht, Jugendämtern und Familiengerichten stellt für Kinder und Eltern eine oft hohe und langwierige Belastung dar.

 Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Langeweile als Luxus

Ein aktueller Artikel aus der ZEIT schildert es treffend: Kinder haben heute in ihrer Freizeit häufig vielfältigere und abwechslungsreichere Möglichkeiten der Beschäftigung als noch vor wenigen Jahrzehnten. Gleichzeitig können sich Eltern neben dem Beruf auch innerhalb der Familie stärker selbst verwirklichen. Familie gilt für Viele nicht mehr ausschließlich als Verzicht.  

Dennoch sind deutliche Tendenzen zu verzeichnen, dass sich Eltern mit und über ihre Kinder selbst zu verwirklichen versuchen, indem sie ihre ehrgeizigen, z.B. musischen und sportlichen Vorstellungen umsetzen sollen. Eltern können dabei zu Treibern von Freizeitstress und gleichzeitig zu einer starken Kontrollinstanz werden. Viel zu selten haben Kinder tatsächlich noch ihre eigene Freizeit, wählen frei ihre Beschäftigungen und Freunde aus. Das Gleichgewicht zwischen fürsorglicher Aufmerksamkeit und Fremdbestimmung gerät immer häufiger aus den Fugen. Dabei kann Langeweile eine wesentliche Voraussetzung für Kinder sein, zu lernen, sich selbst zu beschäftigen, Nischen zu nutzen, um die eigenen Gedanken treiben zu lassen und sich dadurch zu entspannen. Langeweile ist eben auch Luxus.