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Erziehungsstil als Ideologie?

Paare sehen sich vor allem in Erziehungsfragen massiv unter Druck.
Was „richtige“ und „falsche“ Werte und Haltungen in der Kindererziehung sind, heizt im Alltag häufig Diskussionen zwischen den Partnern an und kann zu schwer auflösbaren Konflikten führen. Dies schlägt sich auch Paarberatung und Paartherapie deutlich nieder.

Bei allen Vorteilen, die es hat, dass die Wirkungen von Erziehungsmaßnahmen auf Kinder und Heranwachsende in den Fokus gerückt sind, so hart ist auch die elterliche „Verhandlung“, was für den Nachwuchs angemessen und förderlich ist.
Elternschaft steigert sich auch durch Debatten zu „Attachment Parenting“ nahezu zu einem politischen Objekt. Attachment parenting wurde von dem Kinderarzt und Forscher im Bereich Kinderheilkunde Sears vor ca. 25 Jahren in den USA begründet. Sears hebt eine positive, sichere Bindung zwischen Kindern und Eltern als wichtigste Voraussetzung für ein emotional gesundes Heranwachsen hervor. Hierfür bedarf es von Eltern ein maximales Eingehen auf kindliche Bedürfnisse. Gleichzeitig auf die Belange aller Familienmitglieder einzugehen und dabei die eigene Entwicklung ausreichend zu berücksichtigen, führt unweigerlich zu Verunsicherung, Überforderung und nicht zuletzt wiederkehrenden Verhandlungsanforderungen.
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Mein Buchtipp: Für Eltern

Kindern brauchen Eltern, die sie liebevoll durch die Zeit des Aufwachsens führen. Die Betonung liegt für den dänischen Pädagogen Jesper Juul hierbei auf den Worten liebevoll und führen. Eltern brauchen aus seiner Sicht wieder mehr Selbstbewusstsein und den Mut, klare Entscheidungen zu treffen und Unbequemes gegenüber ihren Kindern durchzusetzen. 

In seinem neuen Buch mit dem Titel „Leitwölfe sein“, appeliert der erfahrene Familientherapeut an die Entwicklung eines neuen, zeitgemäßen Autoritätsverständnisses. Dieses bedeutet für ihn keinesfalls eine machtvolle Haltung der Erwachsenen gegenüber Kindern, sondern die Anerkennung von Kindern als grundsätzlich kooperationsbereit.

Juul gibt in seinen präzisen Analysen nicht nur Einblicke in gesellschaftliche Entwicklungen, sondern auch deren Einfluss auf Elternschaft und damit die Ursachen für die Probleme heutiger Eltern.
Das unaufgeregte, dennoch anregende Buch ermutigt Eltern, ihre Haltung in der Erziehung grundlegend zu hinterfragen.

Warum Frauen häufiger unter Selbstzweifeln leiden

Nicht alle Frauen leiden unter Selbstzweifeln und selbstverständlich gibt es auch Männer, die von Selbstzweifeln geplagt sind. Unter anderem Untersuchungen der Universität Bamberg zeigen jedoch, dass Frauen sich insgesamt weniger positiv bewerten als Männer. Sie sind stärker abhängig vom Feedback anderer und nehmen Kritik oft persönlicher. Nicht selten sind Kindheitserfahrungen und die Anerkennung durch die Eltern wesentliche Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls. Noch heute werden Mädchen stärker als Jungen zu Anpassungsbereitschaft erzogen. Warum Selbstzweifel auch als Chance begriffen werden und vorteilhafter als ein übertriebenes Selbstbewusstsein sein können, lesen Sie hier.