Archiv der Kategorie: Beziehungskrise

Mein Sommerbuchtipp für alle, die wissen, dass Liebe auch ein Kraftakt sein kann

Was passiert mit dem Zauber des Anfangs, der Aufregung und Leidenschaft zu Beginn einer Liebesbeziehung?
Die alltägliche Hektik mit ihren Gewohnheiten, das Sorgen für die Kinder und das Ringen um Freiräume für sich und die eigene Selbstverwirklichung überlagern oftmals das Gefühl von Liebe und die Sehnsucht nach Nähe. Die Liebe immer und immer wieder zu finden, ist nicht selten ein unromantischer Kraftakt.

Mit „Lieben“ ist Knausgard ein Roman gelungen, der genau diesen Themen in ihrer Tiefe begegnet und die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit gnadenlos ehrlich beschreibt. Dabei greift das Buch den täglichen Kampf mit dem Alltag, mit eigenen Verunsicherungen und sich selbst auf. Trivial, und dennoch absolut fesselnd.

Dieser Band der sechsbändigen autobiographischen Romanreihe des Autors kann auch unabhängig von den anderen gelesen werden.

Wie gelingt Verzeihen?

Verletzungen in Partnerschaften sind vielfältig. Sie hängen nicht nur mit Untreue und Vertrauensbrüchen zusammen. Sie können auch in Verbindung z.B. mit dem Vergessen eines Jahrestages, zu wenig Investition in die Beziehung, mangelnder Wertschätzung oder mit dem Streitverhalten des Partners stehen.

Wie Sie mit Verletzungen umgehen können, was Verzeihen mit Großzügigkeit zu tun hat und welche Faktoren den Verzeihensprozess erleichtern, können Sie hier anhand der Präsentation eines Vortrags von dem Paarforscher und Experten für Paarberatung und Paartherapie Prof. Dr. Guy Bodenmann von der Universität Zürich nachlesen.
 
Blog Paarconsulting Graffiti

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In zwei weiteren Vorträgen, welche Sie kostenlos downloaden können, finden Sie außerdem aktuelle Befunde aus der Paarforschung zu den Themen Geschlechterunterschiede und Commitment.
 
Reinschauen lohnt sich!
 
 

Mein Buchtipp: Für Paare, die ihre Liebe & Leidenschaft erhalten wollen

Nach dem Verliebtsein folgen unweigerlich Alltag und mit ihm die Auseinandersetzung mit alltäglichen Widrigkeiten und den Eigenheiten des anderen. Welche Herausforderungen es umfasst, in einer dauerhaften Partnerschaft zu leben und wie sich Liebe und sexuelle Leidenschaft dennoch erhalten lassen, beschreibt das Therapeutenpaar Schmitz aus Österreich in seinem informativen, zeitweise etwas sehr ausführlichen, dafür aber stets leicht verständlichen Buch „Liebe, Lust und Ehebett“.

Das Thema Sexualität wird in diesem Buch wider Erwarten nur gestreift; im Mittelpunkt der Schilderungen stehen die oft überhöhten Erwartungen an Beziehung und Ehe, welche meistens in Enttäuschung und Frust münden. Deutlich wird in allen Kapiteln des Buches: Wer Liebe und Begehren in der Beziehung bewahren möchte, muss bereit sein, unermüdlich an ihr zu arbeiten.

Paare mit dieser Grundeinstellung finden hier Anregungen, wie es ihnen gelingt, Desinteresse, Gleichgültigkeit, verbitterte Gefühle und dadurch ausgelöste Krisen zu vermeiden. Sie erhaltenTipps, wie sie sich im hektischen Alltag Zeit für Zweisamkeit schaffen und auch in emotionsgeladenen Situationen konstruktiv kommunizieren können. Thematisiert wird außerdem wie es in einer zufriedenen Partnerschaft gelingen kann, sich selbst und seine eigene Bedürfnisse nicht aufzugeben. Dabei verdeutlichen Fallbeispiele die praktische Umsetzung der Tipps von den Autoren.

 

Oh Du Fröhliche? Warum Weihnachten in Paarbeziehungen oft für Konflikte und Eskalation sorgt

Die Erwartungen an die Weihnachtszeit sind häufig sehr hoch. Gerade in der Weihnachtszeit wünschen sich die meisten Ruhe und Besinnlichkeit, zumindest deutlich weniger Hektik und ein fröhliches, unbeschwertes Miteinander. Konflikte, die es bereits vor der Weihnachtszeit gab und um welche die Partner schon länger „kreisen“ sollen zumindest an den Weihnachtsfesttagen möglichst kein Thema sein. „Bitte kein Streit an Weihnachten!“, dieser Wunsch wird in den zahlreichen Familien im Vorfeld oder während der Festtagen geäußert. Doch die Erfahrung zeigt, dass es gerade diese hohen, oft überzogenen, Erwartungen sind, die zu Stress und folglich zu Streit und Enttäuschung führen.

Unverkennbar ist schon die Adventszeit oft hektisch. Viele klagen über „Geschenkestress“, die zahlreichen Vorbereitungen für die Festtage sowie den gefühlten Druck oder sogar Zwang, an diesen Tagen fröhlich oder glücklich sein und sich dabei noch auf das familiäre Zusammensein freuen zu müssen. Zu erwähnen sind an dieser Stelle auch die hohen Erwartungen, die viele Menschen zu Weihnachten an sich selbst stellen. Weihnachten ist schließlich nicht alle Tage und das diesjährige Fest soll besonders schön werden… Doch der Wunsch, alles perfekt machen zu wollen, führt meist dazu, das Wesentliche aus dem Blick zu verlieren, sich selbst völlig zu vergessen, erschöpft und gereizt zu sein und dabei auch den Partner zu überfordern.

Typische Streitpunkte an Weihnachten

Bestehende Konflikte und Probleme entzünden sich häufig in dieser Zeit, da die Partner bereits „grundgenervt“ sind und das Verhalten des anderen schon argwöhnisch beobachten. Hier reichen die kleinsten, zeitweise sogar banalsten, Gründe als Auslöser für scharfe Auseinandersetzungen. Dabei kann auch das „Fest der Liebe“ nicht richten, was den Partnern vorher nicht möglich war. In solchen Situationen der Familie oder den Verwandten vorleben zu wollen, dass alles ausgeglichen und glücklich läuft, lässt die Spannungen oft noch weiter ansteigen und diese entladen sich bekanntlich oft eruptiv.

Viele Paare berichten bei der Frage nach Gründen von Konflikten in den Weihnachtstagen auch von den Vorbereitungsanstrengungen und dem hohen Zeitdruck. Des Weiteren werden die Fahrten zu der Familie und Verwandten als weihnachtstypischer Stress und Ursache für Streit eingeschätzt. Stress und Hektik gehören demnach nicht nur im Alltag zu den Hauptauslösern eskalierender Konflikte, sondern auch am Weihnachtsfest.

In einigen Partnerschaften gelingt es den Partnern aufgrund ihrer unterschiedlichen Vorstellungen rund um das Weihnachtsfest nicht, sich zu einigen oder Vereinbarungen zu treffen, die beide Partner ausreichend berücksichtigen. Hinzukommen die gärenden Familienkonflikte, welche nicht selten an den Festtagen zu ansteigendem Druck und Anspannung führen.

Erfahrungsgemäß lassen sich Stress und Streit an Weihnachten nur selten vollständig verhindern. Nachfolgend finden Sie

Tipps, die helfen das Streit- und Konfliktpotenzial zu minimieren

  • Beugen Sie Konflikten durch gute Planung vor, indem Sie die anstehenden Aufgaben und Vorbereitungen verteilen. Sie müssen als Paar nicht alles gemeinsam machen!
  • Familienmitglieder aus reiner Höflichkeit oder Verpflichtung heraus einzuladen, sollten Sie dringend vermeiden. Wenn sich der Kontakt zwischen einigen Familienmitgliedern nicht einfach gestaltet, wird sich das vor allem an den Festtagen nicht ändern. Wenn Sie die Möglichkeit haben, laden Sie diese Familienmitglieder an unterschiedlichen Tagen zu sich ein oder besuchen Sie sie, z.B. im jährlichen Wechsel. Sie können es nicht allen recht machen!
  • Trennen Sie sich von Gedanken und Erwartungen an ein perfektes Weihnachtsfest. Hohe Erwartungen setzen alle unter Druck und die gewöhnliche Kluft zwischen Wunsch und Realität kann nur zu Enttäuschung und Stress führen. Die eigene innere Haltung kann sehr entscheidend für einen gelassenen Umgang mit auftretenden Verstimmungen und Herausforderungen – auch an den Weihnachtstagen – sein.
  • Versuchen Sie in spannungsreichen Momenten ruhig zu bleiben und machen Sie sich bewusst, dass Ihre Erwartungen und Ihr Verhalten häufig einen Anteil daran haben. Sollte es zu anstrengend und nervenaufreibend sein, nehmen Sie sich eine kleine Auszeit. Oftmals reichen einige Minuten, um wieder abzukühlen und einen klaren Kopf zu kriegen. Ein kleiner Spaziergang kann Wunder wirken. Kündigen Sie diesen möglichst noch in einem ruhigen Ton an und warten Sie nicht, bis Wut und Ärger so stark sind, dass Sie nur noch türknallend das Haus verlassen können.
  • Betrachten Sie auftretende Probleme an den Festtagen als (kleinen) Weckruf, wieder verstärkt in die Partnerschaft oder in familiäre Beziehungen zu investieren.
  • Vermeiden Sie größere Mengen Alkohol. Schon ein Glas Rotwein zu viel kann schnell dazu verleiten, Themen oder Probleme anzusprechen, was Sie hinterher bereuen.
  • Sich das Stichwort „Entschleunigung“ zwischenzeitlich immer mal wieder bewusst zu machen, kann gerade an den Festtagen hilfreich sein. Nachgewiesen ist schließlich, dass wir für unsere Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit regelmäßig Pausen brauchen. Insbesondere in den dunklen und kühlen Wintermonaten, die sich auf die Stimmung und Leistungsfähigkeit der meisten Menschen ungünstig auswirken, sind Pausen wichtig.
  • Alles für die Kinder? Kinder sind weit weniger anspruchsvoll, als viele Eltern glauben wollen. Die meisten Kinder sind ohne eine perfekte Organisation und Umsetzung dieser weitaus zufriedener. Feiertage, an denen es ausreichend Zeit zum Spielen, Faulenzen und für Ungeplantes gibt, machen Kinder wirklich glücklich.

Noch mal zusammengefasst: Reduzieren Sie Ihre hohen Erwartungen an die Festtage und verabschieden Sie sich von perfektionistischen Ansprüchen, mit denen Sie Ihre Lieben verwöhnen wollen, aber oft nichts Gutes tun. Liebe braucht keinen perfekten Rahmen, sondern vielmehr Zeit.

Allen Klienten, Bloglesern und Interessierten eine unperfekt-schöne Weihnachtszeit!

Blog Paarconsulting Weihnachtsbäume

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Mein Buchtipp: Für Paare, die anders kommunizieren lernen wollen

Haben Sie wiederholt das Gefühl, eine andere Sprache als Ihr Partner zu sprechen? Fällt es Ihnen schwer zu verstehen, worum es ihm tatsächlich geht, während Sie streiten? Passiert es Ihnen, dass Sie scheinbar Dinge hören, welche Ihr Partner doch nicht oder ganz anders ausgedrückt hat?
Dies ist im Alltag von Paaren leider nicht außergewöhnlich, die unter hohen Belastungen stehen oder sich in einer Entwicklungskrise befinden.

Dieses aktuell erschienene Buch von D`Ansembourg kann Ihnen Dank seiner unkomplizierten, prägnanten Anleitungen, welche durch humorvolle Illustrationen gestützt werden, dabei behilflich sein, ohne Verletzungen und Kränkungen auch über schwierige Themen ins Gespräch zu kommen.
Ein Gespräch, das Ihnen ermöglicht, sich einander besser verständlich zu machen, stellt die Basis für faire und tragfähige Problemlösungen in Paarbeziehungen dar.

Viel Freude beim Lesen!

Eifersucht

Eifersucht kann sehr anstrengend und zermürbend sein. Für beide Partner. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie langanhaltend ist und sich mit dem Verlauf der Partnerschaft steigert. Es verwundert somit nicht, dass Eifersucht und Untreue zu den häufigesten Gründen für Trennung und Scheidung zählen.

Welche unterschiedlichen Varianten von Eifersucht gibt es? Welche Eifersuchtsanlässe beschreiben Paare? Wie wird Eifersucht von den Partnern erlebt? Wie wird sie ausgedrückt? Und, wie gelingt es dieses intensive Gefühl „in den Griff zu bekommen“ oder es sogar vollständig zu bewältigen?

Eine aktuelle Studie mit 200 Teilnehmenden der Universität Oldenburg gibt hierauf einige  aufschlussreiche Antworten. Lesen Sie hier mehr.