Archiv der Kategorie: Entscheidungshilfe

Der andere soll den ersten Schritt tun?

Sie haben viel versucht, immer wieder und über lange Zeit? Inzwischen sind sie zu erschöpft und müde, um sich zu streiten, dem Partner /der Partnerin (vergeblich) mitzuteilen, was Ihnen in der Beziehung fehlt, was Sie brauchen oder um gemeinsam nach Lösungen zu suchen?

Aktuell finden an der Universität Zürich Untersuchungen dazu statt, warum die Faszination des Anfangs mit der Zeit nachlässt und die Partner häufig dazu neigen, lediglich das Negative am Gegenüber zu sehen. Erste Befunde zeigen, dass nicht mangelnde Kompetenz der Paare die alleinige Ursache ist, sondern eine veränderte Motivation an der Beziehung und sich selbst zu arbeiten.
Der Verlauf einer Partnerschaft kann auch mit der Passung der Persönlichkeiten der Partner zusammenhängen. Es zeigen sich jedoch Faktoren wie eine hohe Ichbezogenheit, zu hohe Erwartungen und eine zu geringe Toleranz als wesentliche Ursachen für den schleichenden, aber deutlichen Veränderungsprozess.

Dieser Artikel des in der Paarberatung und Paartherapie tätigen Forschers zeigt, dass es sich trotz aller Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Sprachlosigkeit lohnen kann, sich „zuammenzuraufen“ und sich dabei professionelle Unterstützung zu suchen.

 

Treue – die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Verbindlichkeit, Exklusivität und damit auch Treue in der Partnerschaft werden von den meisten Menschen gewünscht – unabhängig von Alter und Geschlecht. In Paarberatung und Paartherapie wird dabei weiderholt deutlich, dass jeder und jedes Paar für sich definiert, was Treue eigentlich bedeutet. Das heißt, es muss auch nicht zwingend zu Körperkontakt oder gar zum Äußersten kommen. Erste Untersuchungen weisen auf eine starke Tendenz zur Untreue mittels neuer Medien, wie Internetforen und mobile Nachrichtenapps hin. Nicht selten ist es der „Reiz des Unbekannten“, der selbst zufriedene Partner fremdgehen lässt.

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Untreue und Internet,

Einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 1994 zufolge, gaben 27,6% der Männer und 26,3% der Frauen zwischen dem 20. und 41. Lebensjahr an, schon einmal untreu in ihrer Beziehung geworden zu sein (Laumann et al.). Aktuellere Untersuchungen zeigen, dass ca. 40-50% der Befragten im Verlaufe Ihres Lebens untreu sind (u.a. Kröger et al., 2010). Dabei ist Untreue bei beiden Geschlechtern ähnlich oft zu verzeichnen (Plack et al., 2010) Frauen sind häufiger emotional untreu, während Männer eher körperlich  sexuell untreu sind (Sheppard et al., 1995). Bei der zusammenhängenden Betrachtung sexueller und emotionaler Untreue liegen Frauen mit 50,6% sogar höher als Männer (39,3%) (Brand et al., 2007). Insgesamt herrscht in der Forschung jedoch keine Einigkeit über das Auftreten von Untreue in Partnerschaften, da eine hohe Dunkelziffer anzunehmen ist. Es lässt sich jedoch davon ausgehen, dass rund 30-50% der Paare von dieser ernsthaften Herausforderung und Krise für eine Beziehung betroffen sind.

Steigende Zahlen lassen sich bezüglich sexueller Untreue im bzw. mittels Internet verzeichnen. Hierzu gehört u.a. das Flirten mit Online-Bekanntschaft(en), Gespräche oder Chats mit sexuellen Inhalten, Masturbation während des Chattens, der Austausch von Nacktfotos oder Nacktheit mittels Webcam und nicht zuletzt der Konsum von Pornographie , der ebenfalls häufig als Treuebruch aufgefasst wird(u.a. Mileham , 2007). Immer häufiger nutzen Menschen das Internet, um (Außen-)Beziehungen aufzubauen. 42% gehen dabei explizit eine Affäre ein (Hertlein & Piercy, 2006) und 30% führen diese Affäre offline bzw. über das Internet hinaus weiter (Mileham, 2007; Underwood & Findlay, 2004).

Es ist anzunehmen, dass Untreue mittels Internet in seiner Bedeutung für Partnerschaften und damit auch als Thema in Paarberatung und Paartherapie weiter ansteigen wird

Meine aktuelle Buchempfehlung – für Paare, die wissen wollen, was in einer Paartherapie passiert

Dieses unkomplizierte und dabei einfühlsame und humorvolle Buch berichtet von tiefgreifenden Partnerschaftskonflikten und Beziehungsproblemen sowie entscheidenden Wendepunkten in Paarberatung und Paartherapie. Nachgezeichnet werden bedeutungsvolle Augenblicke der Beziehungsklärung, Verständigung und Problembewältigung. Dabei sensibilisiert der Autor dafür, dass es eine Menge Arbeit und Mut erfordert, die verloren geglaubte Liebe und Zuneigung zum Partner wiederzufinden.

Wie die Zweifel an der Treue des Partners besiegen?

Was tun, wenn Unsicherheit und Zweifel an der Treue des Partners/ der Partnerin wachsen statt sich mit der Zeit zu zerstreuen? Ist das Engagieren eines Privatdetektivs der letzte Ausweg und tatsächlich eine Lösung?

Dieser kurze Kolumnenartikel gibt erste wichtige Antworten zum Thema.

Dem Kind zuliebe „heile Welt“ spielen?

In dieser aktuellen Kolumne – abgeleitet  aus den Erfahrungen von Paarberatung und Paartherapie – wird deutlich, dass „Theater spielen“ häufig die Bewältigung einer Krise erschweren kann und Kinder weniger mit Ängsten zu kämpfen haben, wenn ihre Eltern aufrichtig und glaubwürdig mit ihnen umgehen.

Wann ist es besser, sich zu trennen?

Wann einen Schlussstrich unter die Beziehung ziehen? Bleiben oder gehen? Gebe ich zu früh auf? Werde ich es bereuen? Fehlt mir nur der Mut? Gibt es noch Hoffnung – ist unsere Beziehung doch noch zu retten?

Fragen wie diese machen uns die Entscheidung für oder gegen die Beziehung/ die Ehe alles andere als leicht. Viele grübeln Monate oder tragen sich jahrelang mit Zweifeln. Wieder andere schieben unumgängliche Entscheidungen vor sich her, da viele Ängste und Ungewissheiten mit ihnen verbunden sind.

Die innere Zerrissenheit und gedankliche Blockaden lassen sich auch kaum innerhalb von ein paar Wochen ablegen – vor allem dann, wenn Kinder mitbetroffen sind. Entscheidungen wie diese, sind oft existenziell und damit auch Prozesse.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Anregungen zum Nachdenken über Stärken und Schwächen in ihrer Beziehung, den Umgang mit Verletzungen und erfahren, wie Sie mögliche Entscheidungen überprüfen können.

Um sich schrittweise einer Entscheidung zu nähern, die von innerer Klarheit und Bestimmtheit getragen wird, kann neben bewährten Paarberatungsgesprächen auch eine Entscheidungsberatung in Form von Einzelgesprächen hilfreich sein.

Machen Sie einen ersten entscheidenden Schritt.

Den Kindern zuliebe zusammen bleiben?

In diesem von der Universität Fribourg/Schweiz entwickelten Flyer erhalten Eltern erste wichtige Tipps zur Pflege ihrer Beziehung. Sie erfahren, warum Streit nicht immer negativ ist und warum der Verlauf von Auseinandersetzungen  häufig mit dem persönlichen Konfliktstil zusammenhängt. Zudem werden erste Antworten darauf gegeben,  ob Scheidung / Trennung im Interesse der Kinder wirklich zu vermeiden ist.

Bei der Entscheidungshilfe kann eine Paarberatung, ggf. auch Einzelpaarberatung hilfreich sein.