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Staatlich verordnete Kooperation hochstrittiger Eltern

In Deutschland wird inzwischen jede dritte Ehe geschieden. Jährlich sind dadurch mindestens 143.000 Kinder vor einschneidende Herausforderungen gestellt. Zwei Drittel  von ihnen sind erst im Vorschulalter. Die steigende Anzahl von Kindern aus gescheiterten unehelichen Partnerschaften ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Studien bestätigen wiederholt, dass die langfristigen Auswirkungen auf diese Kinder deutlich geringer ausfallen als lange angenommen. Auch Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien zeigen kein niedrigeres Selbstwertgefühl, erhöhtes Erkrankungsrisiko oder ein gesteigertes Maß an kritischen Verhaltensauffälligkeiten. Doch dies gilt nur, wenn die Eltern nach dem Trennungsentschluss einen möglichst konstruktiven Weg der Verständigung über die Bedürfnisse ihrer Kinder finden.

Aus diesen Befunden resultiert auch die neue Entwicklung an Familiengerichten, die stärker denn je das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt rücken. Sie verpflichten zerstrittene Paare zu einer Beratung bzw. erteilen die Auflage zu einer Mediation. Ziel dieser Maßnahme ist es, zusammen mit den Eltern ein Lebensmodell zu erarbeiten, welches den Kindern einen unbelasteten Kontakt zu Vater und Mutter ermöglicht und dadurch Kontaktabbrüche kontinuierlich zu senken.

Lesen Sie hier mehr zu dem neuen Deeskalationsmodell.

Blog Paarconsulting streitendes Paar

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Probleme in Ehe und Partnerschaft – Umgang mit den Kindern

In diesem Ratgeber der Universität Zürich erfahren Sie, welchen Einfluss Partnerschaftskonflikte auf die Entwicklung von Kindern nehmen können, wie Kinder Konfliktsituationen der Eltern einschätzen und wie Sie angemessen mit Kindern im Streitfall umgehen können. Des Weiteren finden Sie Anregungen zum ersten Umgang mit Scheidungsfragen.

Wann ist es besser, sich zu trennen?

Wann einen Schlussstrich unter die Beziehung ziehen? Bleiben oder gehen? Gebe ich zu früh auf? Werde ich es bereuen? Fehlt mir nur der Mut? Gibt es noch Hoffnung – ist unsere Beziehung doch noch zu retten?

Fragen wie diese machen uns die Entscheidung für oder gegen die Beziehung/ die Ehe alles andere als leicht. Viele grübeln Monate oder tragen sich jahrelang mit Zweifeln. Wieder andere schieben unumgängliche Entscheidungen vor sich her, da viele Ängste und Ungewissheiten mit ihnen verbunden sind.

Die innere Zerrissenheit und gedankliche Blockaden lassen sich auch kaum innerhalb von ein paar Wochen ablegen – vor allem dann, wenn Kinder mitbetroffen sind. Entscheidungen wie diese, sind oft existenziell und damit auch Prozesse.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Anregungen zum Nachdenken über Stärken und Schwächen in ihrer Beziehung, den Umgang mit Verletzungen und erfahren, wie Sie mögliche Entscheidungen überprüfen können.

Um sich schrittweise einer Entscheidung zu nähern, die von innerer Klarheit und Bestimmtheit getragen wird, kann neben bewährten Paarberatungsgesprächen auch eine Entscheidungsberatung in Form von Einzelgesprächen hilfreich sein.

Machen Sie einen ersten entscheidenden Schritt.

Den Kindern zuliebe zusammen bleiben?

In diesem von der Universität Fribourg/Schweiz entwickelten Flyer erhalten Eltern erste wichtige Tipps zur Pflege ihrer Beziehung. Sie erfahren, warum Streit nicht immer negativ ist und warum der Verlauf von Auseinandersetzungen  häufig mit dem persönlichen Konfliktstil zusammenhängt. Zudem werden erste Antworten darauf gegeben,  ob Scheidung / Trennung im Interesse der Kinder wirklich zu vermeiden ist.

Bei der Entscheidungshilfe kann eine Paarberatung, ggf. auch Einzelpaarberatung hilfreich sein.

Mein heutiger Buchtipp – für Kinder in Trennungs- oder Scheidungssituation

Jeanette Randerath hat ein anschauliches und einfühlsames Buch für Kinder verfasst, deren Eltern sich gerade erst getrennt haben – aber auch für diejenigen, die sich schon länger mit der Trennungssituation ihrer Eltern auseinandersetzen müssen: „Fips versteht die Welt nicht mehr: Wenn Eltern sich trennen.“

Mein heutiger Buchtipp – für Paare, die sich für eine Trennung entschieden haben

Häufig enden Trennung und Scheidung in gegenseitigen Schuldzuweisungen, mit Wut, Verbitterung, Angst und Hilflosigkeit.

Das Buch „Trennung in Liebe … damit Freundschaft bleibt“ von Mathias Voelchert zeigt Paaren – vor allem mit Kindern –  die sich zur Trennung entschlossen haben, wie eine respektvolle und faire Trennung gelingen und aus  einer gescheiterten Beziehung ein freundschaftlicher Umgang entstehen kann.

Abgesehen von einem weniger ansprechenden Layout des Ratgebers, zeigen seine einfühlsamen, dabei jedoch klaren Texte, wie eine Umsetzung dessen u.a. durch Reflexionen und Gespräche gelingt – verständnisvoll und mit nicht belehrendem Beigeschmack. Die Inhalte geben darüber hinaus Halt und den Mut zu klaren, authentischen Entscheidungen.

Für Paare, die sich noch mit der Frage beschäftigen >Trennen oder Zusammenbleiben?<  ist dieser Ratgeber nicht zu empfehlen.