Aktuelle Studien zeigen, dass lediglich jedes fünfte Paar vor einer Scheidung versucht, mittels professioneller Unterstützung diesen Schritt zu umgehen und die Ehe zu retten. Während die Meisten bei gesundheitlichen Fragen schnell den Rat von Fachleuten suchen und bei beruflichen Themen Fort- und Weiterbildungen in Anspruch nehmen, scheint der Gang in eine Paarberatung oder Paartherapie noch immer ungewöhnlich. Dabei beeinflusst die Zufriedenheit in der Partnerschaft das Wohlbefinden stärker als Gesundheit, Beruf und finanzielle Sicherheit.
Auch unverheiratete Paare, die in den genannten Zahlen nicht mitzuerfassen sind, zögern häufig und dann vielfach zu lange, Rat und Hilfe zu suchen. Paarberatung und Ehetherapie können dann häufig nur noch der Schadensbegrenzung dienen. Dabei zeigen Paar- und Stressforschung sehr eindrücklich, dass Paare nicht früh genug die eigenen Kommunikations-, Stressbewältigungs- und Problemlösungsfähigkeiten ausbauen können (u.a. M. Schaer, 2016; Bodenmann 2010, 2014). Hierfür bieten sich auch frühzeitig genutzte Präventionsprogramme für Paare an, wie z.B. paarlife.
Zögerliche Paare oder Ratsuchende, deren Partner/in (noch) nicht zu einer Paarberatung bereit sind, können ebenfalls auf Onlineangebote zurückgreifen.
Lesen Sie in diesem Interview mit meiner geschätzten Kollegin aus Paarforschung und Paartherapie Anne Milek mehr dazu.