Partnerschaft und Burnout (Teil 2)

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Während im ersten Teil zu diesem aktuellen Thema mögliche Ursachen, die Bedeutung von Burnout für die Partnerschaft, Möglichkeiten der Vorbeugung und Bewältigung im Mittelpunkt stehen, soll es nachfolgend um Gründe für die Einbeziehung des Partners in die Behandlung des Betroffenen gehen. Paarberatung und –therapie zur Behandlung von Burnout oder Depression Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die Einbeziehung des Partners/ der Partnerin in die Behandlung des von Burnout oder Depression betroffenen Partners sinnvoll und wichtig ist (z.B. Bischkopf, 2009). Mehrere Gründe sind hierfür entscheidend: Auch der nicht erkrankte Partner leidet unter dem Burnout und der Depression seines Partners/seiner Partnerin. Auch er bedarf der Unterstützung bei seinen Anliegen, Ängsten und Sorgen. Zudem spielt der Partner/die Partnerin in vielen Fällen ungewollt eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Depression, z.B. indem er/sie die Symptome des depressiven Partners durch zu stark fürsorgliches oder kritisches Verhalten oder durch den Rückzug aus Gründen eigener Erschöpfung manifestiert und verstärkt. Zudem ist es für den betroffenen Partner häufig sehr motivierend zu erfahren, dass der Partner/die Partnerin sich für seine Erkrankung und Belastungen interessiert und bei deren Bewältigung aktiv mithilft. Studien belegen darüber hinaus, dass durch den Einbezug des Partner/der Partnerin die Rückfallwahrscheinlichkeit deutlich reduziert werden kann und damit zu einer nachhaltigeren Besserung der Symptome beitragen als dies durch Einzeltherapien allein möglich ist (z.B. Beach et al., 1990; Bodenmann, 2009). Eine Paarberatung oder –therapie wirkt sich folglich häufig positiv auf den Heilungsprozess des erkrankten Partners aus. Voraussetzung ist dabei selbstverständlich die Bereitschaft beider Partner an dem Beratungs- und Therapieprozess teilzunehmen. Zu möglichen Nachteilen gehören die entstehenden höheren Kosten der Behandlung – denn die Kosten für Paarberatung und –therapie werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Dennoch ist es höchst lohnenswert, auf diese Weise zu einer schnellstmöglichen Besserung der Erkrankung und darüber hinaus einer Stärkung der Partnerschaft auch in schwierigen Zeiten beizutragen. Ausgewählte Literaturhinweise für Sie:

  • Bischkopf, J. (2009). So nah und doch so fern: Mit depressiv erkrankten Menschen leben. Balance Buch & Medien.
  • Bodenmann, G. (2009). Depression und Partnerschaft Hintergründe und Hilfen. Huber Verlag.
  • Nelting, M. (2010). Burn-out – Wenn die Maske zerbricht: Wie man Überbelastung erkennt und neue Wege geht. Mosaik Verlag.
  • Josuran, R. (2008). Seele am Abgrund: Ratgeber für Angehörige, Freunde und Arbeitskollegen. Knapp Verlag.

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