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Mein Buchtipp für Paare mit Kindern: Mut und Entschlossenheit zur Trennung

In meiner Praxis begegnen mir regelmäßig Menschen, welche die Entscheidung, sich von ihrem Partner zu trennen nach langem Prüfen und Abwägen bereits getroffen haben. Doch oftmals sorgen sie sich um die gemeinsamen Kinder, das schlechte Gewissen bremst sie immer wieder und es fehlt der letzte Mut die längst getroffene Entscheidung mit allen Konsequenzen umzusetzen. 

Dieser hilfreiche Ratgeber und Trennungswegweiser für Paare mit Kindern bezieht sowohl die Kommunikation zwischen den Ex-Partnern, gemeinsame Problemlösungen als Eltern sowie praktische Tipps aus aktuellen Forschungsbefunden und von erfahrenen Fachleuten mit ein.

Da der Schritt zur Trennung stets ein existentieller und hochemotionaler Veränderungsprozess für alle Beteiligten ist und Entschlossenheit erfordert, kann eine zusätzliche Entscheidungsberatung oder Trennungsberatung sehr hilfreich sein.

 

Mein Sommerbuchtipp für alle, die wissen, dass Liebe auch ein Kraftakt sein kann

Was passiert mit dem Zauber des Anfangs, der Aufregung und Leidenschaft zu Beginn einer Liebesbeziehung?
Die alltägliche Hektik mit ihren Gewohnheiten, das Sorgen für die Kinder und das Ringen um Freiräume für sich und die eigene Selbstverwirklichung überlagern oftmals das Gefühl von Liebe und die Sehnsucht nach Nähe. Die Liebe immer und immer wieder zu finden, ist nicht selten ein unromantischer Kraftakt.

Mit „Lieben“ ist Knausgard ein Roman gelungen, der genau diesen Themen in ihrer Tiefe begegnet und die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit gnadenlos ehrlich beschreibt. Dabei greift das Buch den täglichen Kampf mit dem Alltag, mit eigenen Verunsicherungen und sich selbst auf. Trivial, und dennoch absolut fesselnd.

Dieser Band der sechsbändigen autobiographischen Romanreihe des Autors kann auch unabhängig von den anderen gelesen werden.

Nach der Trennung: Tipps für Väter

Nach der Trennung eine gleichberechtigte Elternrolle zu etablieren, fällt vielen Paaren – trotz bester Absichten – schwer. Verletzungen und Kränkungen aus der Zeit der Partnerschaft machen es zu einer echten Aufgabe, die Elternverantwortung gemeinsam zu leben.

Auch heute werden Väter nach einer Trennung oder Scheidung noch häufig auf die „Rolle des Versorgers“ reduziert. Dabei kann eine Trennung – als Neuanfang – verstanden, für Väter eine Chance sein, die Beziehung zu den Kindern sogar zu intensivieren.

Blog Paarconsulting Vater mit Tochter

© Robert Kneschke / Fotolia

Wie es Vätern gelingt, einen beständigen Kontakt zu ihren Kindern sicherzustellen – der dann für alle Seiten entlastend ist – und wie sie eine selbstbewusste, sichere Haltung finden, können sie in Beratungsstellen, lokalen Vätergruppen oder im Rahmen einer Mediationen erarbeiten.
Wenn es um die Trennung von Kindern geht, sollten rechtliche Schritte stets nur das letzte Mittel sein. Denn das Hinzuziehen von Anwälten für Familienrecht, Jugendämtern und Familiengerichten stellt für Kinder und Eltern eine oft hohe und langwierige Belastung dar.

 Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Eifersucht

Eifersucht kann sehr anstrengend und zermürbend sein. Für beide Partner. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie langanhaltend ist und sich mit dem Verlauf der Partnerschaft steigert. Es verwundert somit nicht, dass Eifersucht und Untreue zu den häufigesten Gründen für Trennung und Scheidung zählen.

Welche unterschiedlichen Varianten von Eifersucht gibt es? Welche Eifersuchtsanlässe beschreiben Paare? Wie wird Eifersucht von den Partnern erlebt? Wie wird sie ausgedrückt? Und, wie gelingt es dieses intensive Gefühl „in den Griff zu bekommen“ oder es sogar vollständig zu bewältigen?

Eine aktuelle Studie mit 200 Teilnehmenden der Universität Oldenburg gibt hierauf einige  aufschlussreiche Antworten. Lesen Sie hier mehr.

Langeweile als Luxus

Ein aktueller Artikel aus der ZEIT schildert es treffend: Kinder haben heute in ihrer Freizeit häufig vielfältigere und abwechslungsreichere Möglichkeiten der Beschäftigung als noch vor wenigen Jahrzehnten. Gleichzeitig können sich Eltern neben dem Beruf auch innerhalb der Familie stärker selbst verwirklichen. Familie gilt für Viele nicht mehr ausschließlich als Verzicht.  

Dennoch sind deutliche Tendenzen zu verzeichnen, dass sich Eltern mit und über ihre Kinder selbst zu verwirklichen versuchen, indem sie ihre ehrgeizigen, z.B. musischen und sportlichen Vorstellungen umsetzen sollen. Eltern können dabei zu Treibern von Freizeitstress und gleichzeitig zu einer starken Kontrollinstanz werden. Viel zu selten haben Kinder tatsächlich noch ihre eigene Freizeit, wählen frei ihre Beschäftigungen und Freunde aus. Das Gleichgewicht zwischen fürsorglicher Aufmerksamkeit und Fremdbestimmung gerät immer häufiger aus den Fugen. Dabei kann Langeweile eine wesentliche Voraussetzung für Kinder sein, zu lernen, sich selbst zu beschäftigen, Nischen zu nutzen, um die eigenen Gedanken treiben zu lassen und sich dadurch zu entspannen. Langeweile ist eben auch Luxus.

Mein Buchtipp: Für Väter und Mütter bei Trennung oder Scheidung

Trotz der beginnenden Stärkung der Rechte von Vätern verlieren noch immer viele Männer nach einer Trennung oder Scheidung den (regelmäßigen) Kontakt zu ihren Kindern. Die Autorin Andrea Micus beschreibt in ihrem Ratgeber die schwierige Position und emotionale Lage dieser Väter. Zugleich skizziert Micus mögliche Lösungswege, die zum Wohl aller Familienmitglieder beitragen können.
Dieses Buch ist damit nicht nur hilfreich für Väter während oder nach der Trennung, sondern auch für Mütter, die Anregungen für einvernehmliche und faire Lösungen suchen.

Verbindlichkeit auf Zeit: Ehe in der „light-Version“

Unverheiratete Partner verfügen in Krisen- und Übergangszeiten, wie z.B. Trennung, Krankheit oder Verlust des Partners, häufig über keinerlei Rechte und Sicherheiten.

In Frankreich gewinnt die rechtliche Absicherung des Partners über einen einen „Pacte civil de solidarité“ (Pacs) zunehmend an Bedeutung. Bereits 41 Prozent der französischen Paare entscheiden sich aktuell für diese Form der Verbindlichkeit – oft losgelöst von romantischen Vorstellungen oder Zeremonien.

Ein Vorteil der Pacs liegt in ihrer Offenheit, welche es den Partnern ermöglicht, ihr Leben wie auch ihr Zusammenleben gemeinsam zu regeln. Festgelegt werden kann u.a., ob im Falle einer Trennung eine Güterteilung vorgesehen ist und wie sich die Partner im Krankheitsfall materiell unterstützen wollen – z.B. mit einem fixen oder frei wählbaren Anteil.
Ein wesentlicher Unterschied zur Eheschließung betrifft die Belange der Kinder; hierfür sind keine Regeln vorgesehen.

Diese moderne Vertragsform für Paare kann zügig und unkompliziert geschlossen wie auch wieder aufgelöst werden. Bemerkenswert: Die Trennungsrate bei „Pacs-Paaren“ liegt unter der von verheirateten Paaren.
Nicht erstaunlich also, dass nun auch der Schweizer Bundesrat eine Einführung dieses Modells erwägt und die Diskurse sich auf andere EU Staaten ausweiten.

Lesen Sie hier den gesamten aktuellen Artikel.