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Dauerstreit um´s Internet: Welche Regeln im Familienalltag helfen

Der tägliche Streit um Computer, Tablet, Smartphones und Spielkonsolen ist in vielen Familien ein Dauerstressthema und kann gewaltig an den elterlichen Nerven rütteln.

Eine aktuelle Studie zu dem Thema zeigt, was Kinder und Jugendliche über das Thema denken, wann sie bereit sind, Regeln zur Mediennutzung zu akzeptieren und was dies für Eltern heißt.

Mein Buchtipp: Gut gerüstet bei Trennung und Scheidung

Die Entscheidung zur Trennung oder Scheidung ist nicht leicht. Doch spätestens mit oder nach dem Entschluss tauchen zahlreiche Fragen auf.

Dieser Ratgeber, bereits in 8. aktueller Auflage erschienen, gibt wesentliche und leicht verständliche Antworten. Rechtliche Aspekte u.a. zu den Themen Unterhalt, Ehewohnung oder -haus, Sorge für gemeinsame Kinder, Namensrecht wie auch Vermögensregelungen sind einfach und nachvollziehbar beschrieben. Beispiele und Musterberechnungen machen die Ausführungen der Autoren anschaulich.  Berücksichtigung finden dabei neue Urteile, die aktuelle Düsseldorfer Tabelle und natürlich die gesetzlichen Änderungen.

Passen wir überhaupt zusammen?

Viele Menschen träumen von einem Partner der gleichzeitig ihr Seelenverwandter ist. Wieder andere suchen im Partner eine erfüllende Ergänzung.
Die Forschung zeigt, dass Menschen sich bei der Partnerwahl häufig von Partnern angezogen fühlen, die andere Persönlichkeitseigenschaften oder Verhaltens- und Lebensweisen haben. Mit Blick auf die dauerhafte Zufriedenheit von Beziehungen sprechen Untersuchungsbefunde wiederholt jedoch dafür, dass Partner, die sich ähnlich sind – vor allem in ihren Zielen, Wünschen und Wertvorstellungen – eine bessere Ausgangsposition haben (vgl. u.a. Heil, 1991; Lösel & Bender, 2003; Bierhof & Rohmann, 2005; Bodenmann & Fux, 2010).

Im Verlauf einer langen Beziehung können sich Wertvorstellungen und Bedürfnisse verändern – z.B. durch neue berufliche Aufgaben, Elternschaft und andere neue Erfahrungen. Dies ist nicht zwingend bedrohlich für den Bestand der Beziehung, sondern kann auch zu einer förderlichen Entwicklung der Partnerschaft beitragen und Langeweile, Monotonie verhindern.
Je verbundener ein Paar sich fühlt, desto eher gelingt es den Partnern diese Veränderungen und damit zusammenhängenden Herausforderungen, die zunächst häufig auch Angst machen können, zu meistern. Die Partnerschaft zu pflegen und das Wir-Gefühl zu stärken, ist also eine wesentliche Voraussetzung für ein tragfähiges Beziehungsfundament und eine hohe Widerstandskraft in Krisen bzw. kritischen Phasen (u.a. Birnbaum, 2012; Bodenmann & Fux, 2010). Beziehungskrisen zeigen meist einen Veränderungsbedarf an und haben damit eine wesentliche Funktion für Paare.

Festzuhalten ist, dass es in jeder langjährigen Beziehung Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen gibt. Entscheidend ist dabei nicht, ob Menschen den „Richtigen“ oder die „Richtige“ gefunden haben, sondern vielmehr der gemeinsame Umgang mit diesen. Mit wie vielen Unterschieden die Partner also dauerhaft glücklich sein können steht folglich auch in engem Zusammenhang mit der gegenseitigen Toleranz und wirklichen Kompromissbereitschaft.

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Literatur/-quellen:
Birnbaum, A. (2012). Rituale im Alltag von Paaren. Asanger.
Bodenmann, G. & Fux, C. (2010)
. Was Paare stark macht. Das Geheimnis glücklicher Beziehungen. Beobachter.
Bierhoff, H.-W. & Rohmann, E. (2005). Was Liebe stark macht. Die neue Psychologie der Paarbeziehung. Rowohlt.
Lösel, F. & Bender, D. (2003). Theorien und Modelle der Paarbeziehung. In I. Grau & H.-W. Bierhoff (Hrsg.), Sozialpsychologie der Partnerschaft (S. 43-75). Springer.
Heil, F. E. (1991). Ehe und Partnerschaft als Gegenstand psychologischer Forschung. In M. Amelang, H.-J. Ahrens & H.-W. Bierhoff (Hrsg.), Partnerwahl und Partnerschaft. Formen und Grundlagen partnerschaftlicher Beziehungen (S. 1-27). Hogrefe.

Dürfen Geheimnisse in einer guten Partnerschaft sein?

Während sich zu Beginn einer Partnerschaft einiges verschwiegen wird, was mit Scham- oder Peinlichkeitsgefühlen besetzt ist oder bei dem man davon ausgeht, es handle sich um Dinge, die den neuen Partner/die neue Partnerin stören könnten, nehmen mit der Dauer der Beziehung die Geheimnisse zu. Forscher gehen davon aus, dass sich im Verlauf der Beziehung der Alltagsstress und die einsetzende Langeweile negativ aus dem Informationsfluss auswirken. Warum Geheimnisse eine Partnerschaft jedoch nicht nur schwächen, sondern auch stärken können, lesen Sie in diesem Artikel.

Der andere soll den ersten Schritt tun?

Sie haben viel versucht, immer wieder und über lange Zeit? Inzwischen sind sie zu erschöpft und müde, um sich zu streiten, dem Partner /der Partnerin (vergeblich) mitzuteilen, was Ihnen in der Beziehung fehlt, was Sie brauchen oder um gemeinsam nach Lösungen zu suchen?

Aktuell finden an der Universität Zürich Untersuchungen dazu statt, warum die Faszination des Anfangs mit der Zeit nachlässt und die Partner häufig dazu neigen, lediglich das Negative am Gegenüber zu sehen. Erste Befunde zeigen, dass nicht mangelnde Kompetenz der Paare die alleinige Ursache ist, sondern eine veränderte Motivation an der Beziehung und sich selbst zu arbeiten.
Der Verlauf einer Partnerschaft kann auch mit der Passung der Persönlichkeiten der Partner zusammenhängen. Es zeigen sich jedoch Faktoren wie eine hohe Ichbezogenheit, zu hohe Erwartungen und eine zu geringe Toleranz als wesentliche Ursachen für den schleichenden, aber deutlichen Veränderungsprozess.

Dieser Artikel des in der Paarberatung und Paartherapie tätigen Forschers zeigt, dass es sich trotz aller Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Sprachlosigkeit lohnen kann, sich „zuammenzuraufen“ und sich dabei professionelle Unterstützung zu suchen.