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Belastungsprobe Kind: Lesetipp

Wie können Paare vermeiden, dass ihre Beziehung durch die Geburt eines Kindes in eine Krise gerät? Und was können sie tun, falls sich die Partnerschaft bereits in einer ernsthaften Schieflage befindet?

Meine persönlichen Tipps dazu finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom Stern mit dem Titelthema „Beziehungsfalle Kind: Schluss mit lustig!“

Beide Artikel „Achtung Baby! Wie Kinder die Beziehung ihrer Eltern auf die Probe stellen.“ und „Angespannte Beziehung? Das raten Paartherapeuten frischgebackenen Eltern“ lesen Sie ab 12.02.2017 auch online.

Gedanken & Einsichten

Es ist keine große Kunst das Steuer bei ruhiger See zu halten,
es bei Stürmen und Unwettern nicht loszulassen und
unbeirrt weiterzufahren hingegen schon.

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Passen wir überhaupt zusammen?

Viele Menschen träumen von einem Partner der gleichzeitig ihr Seelenverwandter ist. Wieder andere suchen im Partner eine erfüllende Ergänzung.
Die Forschung zeigt, dass Menschen sich bei der Partnerwahl häufig von Partnern angezogen fühlen, die andere Persönlichkeitseigenschaften oder Verhaltens- und Lebensweisen haben. Mit Blick auf die dauerhafte Zufriedenheit von Beziehungen sprechen Untersuchungsbefunde wiederholt jedoch dafür, dass Partner, die sich ähnlich sind – vor allem in ihren Zielen, Wünschen und Wertvorstellungen – eine bessere Ausgangsposition haben (vgl. u.a. Heil, 1991; Lösel & Bender, 2003; Bierhof & Rohmann, 2005; Bodenmann & Fux, 2010).

Im Verlauf einer langen Beziehung können sich Wertvorstellungen und Bedürfnisse verändern – z.B. durch neue berufliche Aufgaben, Elternschaft und andere neue Erfahrungen. Dies ist nicht zwingend bedrohlich für den Bestand der Beziehung, sondern kann auch zu einer förderlichen Entwicklung der Partnerschaft beitragen und Langeweile, Monotonie verhindern.
Je verbundener ein Paar sich fühlt, desto eher gelingt es den Partnern diese Veränderungen und damit zusammenhängenden Herausforderungen, die zunächst häufig auch Angst machen können, zu meistern. Die Partnerschaft zu pflegen und das Wir-Gefühl zu stärken, ist also eine wesentliche Voraussetzung für ein tragfähiges Beziehungsfundament und eine hohe Widerstandskraft in Krisen bzw. kritischen Phasen (u.a. Birnbaum, 2012; Bodenmann & Fux, 2010). Beziehungskrisen zeigen meist einen Veränderungsbedarf an und haben damit eine wesentliche Funktion für Paare.

Festzuhalten ist, dass es in jeder langjährigen Beziehung Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen gibt. Entscheidend ist dabei nicht, ob Menschen den „Richtigen“ oder die „Richtige“ gefunden haben, sondern vielmehr der gemeinsame Umgang mit diesen. Mit wie vielen Unterschieden die Partner also dauerhaft glücklich sein können steht folglich auch in engem Zusammenhang mit der gegenseitigen Toleranz und wirklichen Kompromissbereitschaft.

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Literatur/-quellen:
Birnbaum, A. (2012). Rituale im Alltag von Paaren. Asanger.
Bodenmann, G. & Fux, C. (2010)
. Was Paare stark macht. Das Geheimnis glücklicher Beziehungen. Beobachter.
Bierhoff, H.-W. & Rohmann, E. (2005). Was Liebe stark macht. Die neue Psychologie der Paarbeziehung. Rowohlt.
Lösel, F. & Bender, D. (2003). Theorien und Modelle der Paarbeziehung. In I. Grau & H.-W. Bierhoff (Hrsg.), Sozialpsychologie der Partnerschaft (S. 43-75). Springer.
Heil, F. E. (1991). Ehe und Partnerschaft als Gegenstand psychologischer Forschung. In M. Amelang, H.-J. Ahrens & H.-W. Bierhoff (Hrsg.), Partnerwahl und Partnerschaft. Formen und Grundlagen partnerschaftlicher Beziehungen (S. 1-27). Hogrefe.

Mein Buchtipp: Neuanfang und Veränderungen wagen

Warum mit der aktiven Bewältigung von Herausforderungen oder der Umsetzung von Vorsätzen noch bis zum Jahreswechsel warten?

Wie es Ihnen gelingen kann, berufliche Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, wie z.B. den Verlust des Arbeitsplatzes oder den Wunsch nach beruflicher Neuorientierung umzusetzen, zeigt dieses Buch. Hierin finden sich Anregungen zu ersten konkreten Schritten und wie sich Stolpersteine vermeiden lassen. Der übersichtliche Ratgeber gibt jedoch auch Impulse für Krisen im privaten Lebensbereich, wie Scheidung / Trennung oder um den Umgang mit Krankheit. Zudem erfahren Leser, wie Sie Ihr eigenes Selbstvertrauen stärken und sich ermutigen können, eigenverantwortlich zu handeln und zu entscheiden.

Eindrücklich zeigt die Autorin Sybille Tobler, dass es möglich ist auch an schmerzlichen Veränderungen persönlich zu wachsen.