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Mein Buchtipp – für mehr Humor in der Partnerschaft

Eine Prise Humor ermöglicht es Paaren den Alltag und seine Herausforderungen immer mal etwas leichter zu nehmen, schneller aus kleineren Konflikten auszusteigen und eine gewisse Distanz zu Problemen zu wahren.
Eine echte Hilfestellung sind dabei auch diese Comics von Peter Gaymann.

Lachen Sie mal wieder zusammen!

Sex ist Kommunikation!

Sex ist die intimste Form von Kommunikation, die uns zur Verfügung steht.
Was Sex mit dem Wunsch nach Bestätigung, Leistungsansprüchen, „Porno-Kompetenz“, Seelenverwandtschaft, mit Begehren und Ablehnung zu tun hat, lesen Sie in diesem zeitlosen Artikel.

 

Meine, deine, unsere Werte – Kommunikationstipp für Paare

Paare, die sich häufig und sehr vehement streiten, berichten, dass sich diese Auseinandersetzungen oft an Kleinigkeiten entzünden oder sich um scheinbar „banale“ Themen drehen. Nicht selten aber münden Auseinandersetzungen über unterschiedliche Sichtweisen in Eskalationen, da die Partner um ihre „verdeckten“ Wertvorstellungen ringen.
So auch bei Konflikten beispielsweise um Alltagsorganisation oder Fairness und Gerechtkeit. Für den einen Partner steht die finanzielle Versorgung und Absicherung der Familie im Fokus all seiner Bemühungen, während für den anderen der Familienzusammenhalt und die gemeinsame Zeit  „schützenswert“ sind. Darüber zu streiten, welche Motivation nun „richtig“ oder „falsch“ ist und somit in ein nicht endendes „Ping Pong von Argumenten und Gegenargumenten“ zu geraten, ist auf Dauer zermürbend und zudem wenig zielführend.

Eine Möglichkeit ist es stattdessen, gemeinsam darüber zu sprechen, was den jeweils anderen „antreibt“ und welche Wertvorstellung mit dem (kritisierten oder störenden) Verhalten für den Partner verbunden ist. Ein wohlwollendes Gespräch miteinander, in welchem die hauptsächliche Motivation nicht die Klärung von „angemessen/unangemessen“,“richtig/falsch“ oder „recht/unrecht“ ist, sondern vor allem aufrichtiges Interesse oder Neugierde, kann Paaren helfen, sich über wiederkehrende Probleme ein neues Verständnis zu schaffen. Ein echtes Verständnis für den anderen und seine Werte kann eine gemeinsame Problemlösung wiederum deutlich erleichtern und vermeidet „faule Kompromisse“.

Blog Paarconsulting Paar in Kommunikation

© goodluz / Fotolia

Wie können die Partner über ihre wichtigsten Werte im Leben ins Gespräch kommen?

Eine Möglichkeit wäre es, dass jeder Partner drei der für ihn wichtigsten Werte im Leben oder in der Partnerschaft (das macht eventuell Unterschiede!) notiert und das Paar sich anschließend darüber austauscht. Nehmen Sie sich Zeit für das Notieren und das anschließende Gespräch!
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, anhand eines sich wiederholenden Streitthemas darüber zu sprechen, welcher Wert für den Partner in diesem Konflikt „bedroht“ oder „angegriffen“ wird.

Diese Fragen können bei beiden Möglichkeiten hilfreich sein:

  • Warum ist gerade dieser Wert so bedeutungsvoll für mich oder warum könnte dieser so bedeutsam für mich geworden sein?
  • Was verbinde ich mit diesem Wert?
  • Wie versuche ich diesen zu schützen?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich den Eindruck habe, dass dieser Wert bedroht oder in Frage gestellt wird?
  • Durch welches Verhalten kann dieser Wert angegriffen werden?
  • Wo sehe ich Zusammenhänge zu bestimmten Konflikten zwischen uns und diesem für mich / dich hochbedeutungsvollen Wert?
  • Wo hat der Wert –  und das, was ich gestützt durch ihn versuche zu leben und umzusetzen  – aus meiner Sicht / deiner Sicht positiven und wo negativen Einfluss auf unsere Partnerschaft und unser Familienleben?

Ein Austausch über Werte lohnt sich immer – auch für glückliche Paare, die es bleiben wollen!
Es darf sogar Spaß machen!

Mein Buchtipp – zum Thema Treue und Vertrauen

Der renommierte Experte für Paartherapie John Gottman untersucht seit Jahrzehnten, welche Verhaltensmuster es genau sind, die in zufriedenen Partnerschaften vorherrschen.
In seinem neuesten Buch für Paare „Die Vermessung der Liebe“ erhalten Leser interessante Einblicke in diese Paar- und Emotionsforschung und deren Methoden. Wiederholt hebt der Paarforscher Vertrauen als einen der wesentlichsten Faktoren gelingender Liebe hervor und zeigt auf, dass Misstrauen auf vielen Ebenen entstehen und wachsen kann. Zudem erläutert er vier hauptsächliche Kommunikationsfehler, welche die Zufriedenheit und das Wohlbefinden in der Partnerschaft stark negativ beeinflussen.

Einigen Lesern könnte der erste Teil des Buches mit seinen Versuchserklärungen und statistischen Berechnungen eventuell zäh erscheinen. Zudem sind Gottmans Beschreibungen zu Untreue und „fremdgehen“ stellenweise gewöhnungsbedürftig, was eventuell auch der Übersetzung geschuldet sein könnte. Es lohnt sich jedoch dran zu bleiben!

Paare, die keine Patentrezepte, stattdessen aber Anregungen zu gelingender und intimer Kommunikation, praktische Tipps zum Umgang mit Streit und Konflikten, Fragestellungen und Übungen zur eigenen Reflexion erwarten, werden die Anschaffung dieses Buches keineswegs bedauern.

Mein aktueller Buch- und Filmtipp

Der Roman „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel – eigentlich ein Jugendbuch, doch auch von Erwachsenen vielfach gelesen und geschätzt – erschien bereits 2004.
Mittels präziser, detailreich und bildlicher Sprache erzählt der Autor vom 17 jährigen Phil, den Herausforderungen der Pubertät, die Suche nach Orientierung und Perspektiven und die Aufregungen der ersten Liebe, welche für Phil mit dem Coming-out verbunden sind. Eindrücklich dabei, die Selbstverständlichkeit des Protagonisten im Umgang mit seiner Homosexualität.
Weitere Charaktere, wie Phils alleinerziehende Mutter und seine Zwillingsschwester bilden weitere, zum Teil berührende, Erzählstränge des Romans.

Gänzlich ohne erhobenen Zeigefinder bringt dieses Buch zum Nachdenken über Ehrlichkeit, Menschlichkeit und vor allem Toleranz. Und nicht zuletzt über die Liebe:

„Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest. Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen. Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu. Meine Narben werde ich nicht anrühren. Ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde anderen Menschen Wunden zufügen. Jeder von uns trägt ein Messer.“

Die Verfilmung des Romans ist kürzlich auf DVD erschienen. Mehr Einblicke erhalten Sie in diesem Artikel.

Worauf kommt es in gelingenden Partnerschaften an?

Warum verändern wir häufig unsere Einstellungen und Erwartungen im Verlauf einer Partnerschaft? Worum geht es Frauen in Beziehung genau? Wie lässt sich das Spannende und Leidenschaftliche auch über Jahre und Jahrzehnte in einer Paarbeziehung aufrecht erhalten? Wieso gelingt es auch in neuen Partnerschaften nicht, die eigenen Vorsätze umzusetzen? Warum ist Trennung häufig nicht die richtige Entscheidung? Was genau braucht es für eine dauerhaft zufriedene Partnerschaft?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der Psychologie compact, u.a. in Interviews mit Experten aus Paarberatung, Paartherapie und Forschung.

Warum Gespräche als Paar so wichtig sind

In diesem aktuellen Newsletter (Paarbrief) des paarlife Programms der Universität Zürich geht es in diesem Monat um die Bedeutung von Paargesprächen. Sie erfahren in ihm außerdem, in welcher Form der Austausch zu zweit zu einer glücklichen und stabilen Partnerschaft beiträgt.

Nutzen Sie den Sommerurlaub auch für Gespräche zu zweit!
Viel Freude dabei!

Dr. Birnbaum_paarconsulting_Paar im Gespräch

© Peter Atkins / Fotolia

Selbsterfüllende Prophezeiungen?

Immer wieder begegnen mir in meiner Praxis Menschen, die Annahmen oder Voraussagen treffen, welche dann aus ihrer Sicht auch eintreffen und damit ihre Selbstwahrnehmung bestätigen.
Diese Erfahrungen könnten sich dem Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung zuordnen lassen, welches der Kommunikationswissenschaftler Watzlawick beschrieb und populär machte.

Selbsterfüllende Prophezeiungen lassen sich in zahlreichen sozialen Kontexten beobachten. In der Kommunikation mit anderen Menschen kommt es häufig vor, dass sich unser Gegenüber genau so verhält, wie es befürchtet oder vorhergesehen wird. Entscheidend kann dabei die eigene innere Haltung sein, mit der wir auf andere zu- und eingehen. Die Reaktionen des Gegenübers bestätigen wiederum unsere Annahmen – im positiven wie im negativen Sinne. Das heißt, eine erfundene Wirklichkeit wird lediglich dann real, wenn wir daran glauben.

Für Menschen in meiner Praxis stehen meist die negative Konsequenzen im Mittelpunkt und sind über negative manifestierte Selbsteinstellungen zu einer echten Belastung geworden. Doch wenn diese Menschen erkennen, dass es sich bei einer Prophezeiung nur um eine Prophezeiung handelt, kann diese schon nicht mehr selbsterfüllend sein. Bereits Watzlawick wies darauf hin, wie wichtig es deshalb in Beratungen und Therapien ist, die eigenen oft unbewussten und negativen Einstellungen zu entlaven – da bewusste (alternative und realistische) Gedanken und daran geknüpfte Emotionen die Chance erhöhen, sein Leben selbst aktiv beeinflussen zu können.