Archiv der Kategorie: Toleranz

Aufgabenteilung und Ordnung gehören zu den häufigsten Streitthemen in Paarbeziehungen

Kindererziehung, Finanzen und Sexualität gehören zu den häufigsten Paarkonflikten.
Neben diesen Themen ist es außerdem die Aufgabenteilung, welche Paare in Streit geraten lässt. Diese ist in einer Paarbeziehung oftmals eng an das Empfinden der Partner von Fairness und Gerechtigkeit geknüpft und hat damit besondere Brisanz.

Sich ernsthaft, mit „Zeit am Stück“, über eine gerechte Aufgabenteilung mit dem Partner auszutauschen – nicht nur ausgelöst durch Konflikte und damit im Streit  –  versäumen viele Paare. Stattdessen haben die Partner das Gefühl, immer häufiger in Stress über das Thema zu geraten und zu keinen praktischen Lösungen zu kommen. Der Frust ist dann meist vorprogrammiert und mit ihm sinkt die Gesprächs- und Kompromissbereitschaft.

Nicht selten sind auch unterschiedliche Auffassungen von Ordnung ein Grund für wiederholte und erschöpfende Streitigkeiten. Ein Austausch ist hierüber ebenfalls unerlässlich. Das Vorhaben, den Partner dabei von der jeweils eigenen Sichtweise überzeugen zu wollen, ist jedoch in den allermeisten Fällen vergebens. Machen Sie stattdessen gemeinsam eine Liste, in welchen Bereichen sich wer von Ihnen welche Veränderungen wünscht und sprechen Sie über Ihre jeweiligen die Bedürfnisse – ohne die des anderen abzuwerten.
Ist eine Bestandsaufnahme erfolgt, können Sie zwei Bereiche in Haus /Wohnung festlegen, die Sie gemeinsam „umkrempeln“ oder auch bewusst unverändert lassen wollen. Kompromisse sind auch hier Voraussetzung. Eine Einteilung der gemeinsamen Lebensräume in „Inseln“ (z.B. Abstellraum, Küchentresen, Flurgaderobe, Kleiderschrankhälften) kann dabei unterstützen, (neu) besprochene Regeln zu akzeptieren und im Alltag einzuhalten. Behalten Sie dabei die Fairness im Blick!

Wenn Sie das alltägliche Wohnchaos satt sind und nach praktischen, inspirierenden Lösungen suchen, kann das Buch „Aufgeräumt“ von Rebecca Winward zusätzlich clevere Ordnungsideen liefern.
Einfach anfangen – statt weiter streiten!

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Beziehungsunfähig? – Mein Buchtipp

Beziehungsunfähigkeit? Bindungsangst?

Für den Autor Friedemann Karig sind diese Aussagen lediglich Selbsttäuschung und/oder Vorwand.

Der sicherste Weg aus Untreue und Eifersucht ist für Karig die „Offene Liebe“. In seinem kürzlich publizierten Buch „Wie wir lieben – Vom Ende der Monogamie“ legt der Jungautor dar, wann Polyamorie eine Bereicherung und ein Ausweg aus „klassischer Einengung“ in Partnerschaft sein kann.

Dem Autor geht es dabei nicht um ein Pläydoyer zu beliebiger oder leichtfertiger Partnerschaft, sondern vielmehr um eine Beziehungspartnerschaft, in der Regeln der Treue und des Vertrauens neu ausgehandelt und definiert werden. Diese können und sollten seines Erachtens im Verlauf einer Beziehung, entsprechend veränderter Bedürfnisse und Situationen, neu aushandelbar sein. Geht es dem Autor doch gerade darum, starre Lebensmodelle infrage zu stellen. Das Buch kann damit Lesern Anhaltspunkte liefern, die eine „offene Beziehung“ führen möchten. 

Sicher, ein umstrittenes Werk, da diese Art der Beziehungsführung den Partnern ein Höchstmaß an Selbstwertgefühl, Gefühlsregulation und Disziplin abverlangt. Dennoch gelingt es dem Autor neue Perspektiven und Lebensmodelle auszuleuchten, anhand derer die eigene Denkrichtung hinterfragt werden kann.

Meine, deine, unsere Werte – Kommunikationstipp für Paare

Paare, die sich häufig und sehr vehement streiten, berichten, dass sich diese Auseinandersetzungen oft an Kleinigkeiten entzünden oder sich um scheinbar „banale“ Themen drehen. Nicht selten aber münden Auseinandersetzungen über unterschiedliche Sichtweisen in Eskalationen, da die Partner um ihre „verdeckten“ Wertvorstellungen ringen.
So auch bei Konflikten beispielsweise um Alltagsorganisation oder Fairness und Gerechtkeit. Für den einen Partner steht die finanzielle Versorgung und Absicherung der Familie im Fokus all seiner Bemühungen, während für den anderen der Familienzusammenhalt und die gemeinsame Zeit  „schützenswert“ sind. Darüber zu streiten, welche Motivation nun „richtig“ oder „falsch“ ist und somit in ein nicht endendes „Ping Pong von Argumenten und Gegenargumenten“ zu geraten, ist auf Dauer zermürbend und zudem wenig zielführend.

Eine Möglichkeit ist es stattdessen, gemeinsam darüber zu sprechen, was den jeweils anderen „antreibt“ und welche Wertvorstellung mit dem (kritisierten oder störenden) Verhalten für den Partner verbunden ist. Ein wohlwollendes Gespräch miteinander, in welchem die hauptsächliche Motivation nicht die Klärung von „angemessen/unangemessen“,“richtig/falsch“ oder „recht/unrecht“ ist, sondern vor allem aufrichtiges Interesse oder Neugierde, kann Paaren helfen, sich über wiederkehrende Probleme ein neues Verständnis zu schaffen. Ein echtes Verständnis für den anderen und seine Werte kann eine gemeinsame Problemlösung wiederum deutlich erleichtern und vermeidet „faule Kompromisse“.

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Wie können die Partner über ihre wichtigsten Werte im Leben ins Gespräch kommen?

Eine Möglichkeit wäre es, dass jeder Partner drei der für ihn wichtigsten Werte im Leben oder in der Partnerschaft (das macht eventuell Unterschiede!) notiert und das Paar sich anschließend darüber austauscht. Nehmen Sie sich Zeit für das Notieren und das anschließende Gespräch!
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, anhand eines sich wiederholenden Streitthemas darüber zu sprechen, welcher Wert für den Partner in diesem Konflikt „bedroht“ oder „angegriffen“ wird.

Diese Fragen können bei beiden Möglichkeiten hilfreich sein:

  • Warum ist gerade dieser Wert so bedeutungsvoll für mich oder warum könnte dieser so bedeutsam für mich geworden sein?
  • Was verbinde ich mit diesem Wert?
  • Wie versuche ich diesen zu schützen?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich den Eindruck habe, dass dieser Wert bedroht oder in Frage gestellt wird?
  • Durch welches Verhalten kann dieser Wert angegriffen werden?
  • Wo sehe ich Zusammenhänge zu bestimmten Konflikten zwischen uns und diesem für mich / dich hochbedeutungsvollen Wert?
  • Wo hat der Wert –  und das, was ich gestützt durch ihn versuche zu leben und umzusetzen  – aus meiner Sicht / deiner Sicht positiven und wo negativen Einfluss auf unsere Partnerschaft und unser Familienleben?

Ein Austausch über Werte lohnt sich immer – auch für glückliche Paare, die es bleiben wollen!
Es darf sogar Spaß machen!

Mein aktueller Buch- und Filmtipp

Der Roman „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel – eigentlich ein Jugendbuch, doch auch von Erwachsenen vielfach gelesen und geschätzt – erschien bereits 2004.
Mittels präziser, detailreich und bildlicher Sprache erzählt der Autor vom 17 jährigen Phil, den Herausforderungen der Pubertät, die Suche nach Orientierung und Perspektiven und die Aufregungen der ersten Liebe, welche für Phil mit dem Coming-out verbunden sind. Eindrücklich dabei, die Selbstverständlichkeit des Protagonisten im Umgang mit seiner Homosexualität.
Weitere Charaktere, wie Phils alleinerziehende Mutter und seine Zwillingsschwester bilden weitere, zum Teil berührende, Erzählstränge des Romans.

Gänzlich ohne erhobenen Zeigefinder bringt dieses Buch zum Nachdenken über Ehrlichkeit, Menschlichkeit und vor allem Toleranz. Und nicht zuletzt über die Liebe:

„Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest. Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen. Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu. Meine Narben werde ich nicht anrühren. Ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde anderen Menschen Wunden zufügen. Jeder von uns trägt ein Messer.“

Die Verfilmung des Romans ist kürzlich auf DVD erschienen. Mehr Einblicke erhalten Sie in diesem Artikel.

Worauf kommt es in gelingenden Partnerschaften an?

Warum verändern wir häufig unsere Einstellungen und Erwartungen im Verlauf einer Partnerschaft? Worum geht es Frauen in Beziehung genau? Wie lässt sich das Spannende und Leidenschaftliche auch über Jahre und Jahrzehnte in einer Paarbeziehung aufrecht erhalten? Wieso gelingt es auch in neuen Partnerschaften nicht, die eigenen Vorsätze umzusetzen? Warum ist Trennung häufig nicht die richtige Entscheidung? Was genau braucht es für eine dauerhaft zufriedene Partnerschaft?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der Psychologie compact, u.a. in Interviews mit Experten aus Paarberatung, Paartherapie und Forschung.

Probleme in der Partnerschaft wirklich! lösen

Häufig streiten Paare immer wieder um die selben Themen, entwickeln jedoch keine tragfähigen, alltagstauglichen Lösungen für diese. Frust wie auch erneuter Streit sind vorprogrammiert und irgendwann schleichen sich Erschöpfung und Resignation ein.

Woran liegt es, dass  Paare keine angemessene Problemlösungen erarbeiten?
Nicht selten versäumen es Paare, sich während einer Meinungsverschiedenheit  – oder zumindest dann, wenn sich die Wogen wieder geglättet haben – ausreichend Zeit für den Austausch zu nehmen. Zudem tauschen Sie sich nicht darüber aus, was für den jeweils anderen Partner bzgl. des (Problem-)Themas wirklich schwierig ist und welche Gefühle, über Ärger und Wut hinaus, damit für ihn verbunden sind. Eine tatsächliche Verständigungsbasis wird damit nicht erarbeitet. Doch diese ist grundlegend für Lösungen, welche die Emotionen beider Partner berücksichtigen. Nur auf diese Weise vermeiden Paare „faule Kompromisse“ oder vorschnelle Lösungen, die für einen Partner auch nur „Lippenbekenntnisse“ sein können.

Der Austausch der Partner braucht in jedem Fall ausreichend Zeit und Ruhe. Zeit ist eine knappe Ressource geworden; doch Streit, andauernde Spannungen sowie eine anschließende Versöhnung brauchen oftmals viel mehr Zeit und zermürben die Partner zunehmend.
Um wirklich zu verstehen, was den Partner beschäftigt und was das Thema für ihn so belastend macht, ist es notwendig, einander wirklich gut zuzuhören und nicht schon mit der Gegenargumentation beschäftigt zu sein. In diesem Fall lassen sich die Partner nicht aufeinander ein, versuchen nicht, den Partner wirklich zu verstehen, sondern ihn von der eigenen Sichtweise zu überzeugen oder Recht zu bekommen.
Um Interesse an der Sicht des Partners zu zeigen und ihm zu vermitteln, dass Sie bereit sind, sich auf seine Wahrnehmungen einlassen – auch wenn das in einigen Situationen sehr schwer fällt – halten Sie Blickkontakt. Wenn Sie die Sichtweise des anderen nicht nachvollziehen können, fragen Sie möglichst offen und wohlwollend nach. Die sogenannten „W-Fragen“ (wie, was, wobei….) sind dabei äußerst hilfreich. Die „Warum-Frage“ sollten Sie in sehr angespannten Situationen vermeiden, da diese den anderen schnell unter Rechtfertigungsdruck setzen kann.

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Es kann nicht immer gelingen, den anderen vollständig zu verstehen. Einige Reaktionen und Emotionen bleiben eventuell nicht verständlich. Das ist ganz normal und gefährdet eine Beziehung nicht. Es gefährdet sie viel mehr, wenn die Partner diese Differenzen nicht aushalten und stets nach Einheit und Einigkeit streben. Eine reife Partnerschaft akzeptiert Unterschiede.

Mein Buchtipp: Für Paare, die ihre Liebe & Leidenschaft erhalten wollen

Nach dem Verliebtsein folgen unweigerlich Alltag und mit ihm die Auseinandersetzung mit alltäglichen Widrigkeiten und den Eigenheiten des anderen. Welche Herausforderungen es umfasst, in einer dauerhaften Partnerschaft zu leben und wie sich Liebe und sexuelle Leidenschaft dennoch erhalten lassen, beschreibt das Therapeutenpaar Schmitz aus Österreich in seinem informativen, zeitweise etwas sehr ausführlichen, dafür aber stets leicht verständlichen Buch „Liebe, Lust und Ehebett“.

Das Thema Sexualität wird in diesem Buch wider Erwarten nur gestreift; im Mittelpunkt der Schilderungen stehen die oft überhöhten Erwartungen an Beziehung und Ehe, welche meistens in Enttäuschung und Frust münden. Deutlich wird in allen Kapiteln des Buches: Wer Liebe und Begehren in der Beziehung bewahren möchte, muss bereit sein, unermüdlich an ihr zu arbeiten.

Paare mit dieser Grundeinstellung finden hier Anregungen, wie es ihnen gelingt, Desinteresse, Gleichgültigkeit, verbitterte Gefühle und dadurch ausgelöste Krisen zu vermeiden. Sie erhaltenTipps, wie sie sich im hektischen Alltag Zeit für Zweisamkeit schaffen und auch in emotionsgeladenen Situationen konstruktiv kommunizieren können. Thematisiert wird außerdem wie es in einer zufriedenen Partnerschaft gelingen kann, sich selbst und seine eigene Bedürfnisse nicht aufzugeben. Dabei verdeutlichen Fallbeispiele die praktische Umsetzung der Tipps von den Autoren.

 

Oh Du Fröhliche? Warum Weihnachten in Paarbeziehungen oft für Konflikte und Eskalation sorgt

Die Erwartungen an die Weihnachtszeit sind häufig sehr hoch. Gerade in der Weihnachtszeit wünschen sich die meisten Ruhe und Besinnlichkeit, zumindest deutlich weniger Hektik und ein fröhliches, unbeschwertes Miteinander. Konflikte, die es bereits vor der Weihnachtszeit gab und um welche die Partner schon länger „kreisen“ sollen zumindest an den Weihnachtsfesttagen möglichst kein Thema sein. „Bitte kein Streit an Weihnachten!“, dieser Wunsch wird in den zahlreichen Familien im Vorfeld oder während der Festtagen geäußert. Doch die Erfahrung zeigt, dass es gerade diese hohen, oft überzogenen, Erwartungen sind, die zu Stress und folglich zu Streit und Enttäuschung führen.

Unverkennbar ist schon die Adventszeit oft hektisch. Viele klagen über „Geschenkestress“, die zahlreichen Vorbereitungen für die Festtage sowie den gefühlten Druck oder sogar Zwang, an diesen Tagen fröhlich oder glücklich sein und sich dabei noch auf das familiäre Zusammensein freuen zu müssen. Zu erwähnen sind an dieser Stelle auch die hohen Erwartungen, die viele Menschen zu Weihnachten an sich selbst stellen. Weihnachten ist schließlich nicht alle Tage und das diesjährige Fest soll besonders schön werden… Doch der Wunsch, alles perfekt machen zu wollen, führt meist dazu, das Wesentliche aus dem Blick zu verlieren, sich selbst völlig zu vergessen, erschöpft und gereizt zu sein und dabei auch den Partner zu überfordern.

Typische Streitpunkte an Weihnachten

Bestehende Konflikte und Probleme entzünden sich häufig in dieser Zeit, da die Partner bereits „grundgenervt“ sind und das Verhalten des anderen schon argwöhnisch beobachten. Hier reichen die kleinsten, zeitweise sogar banalsten, Gründe als Auslöser für scharfe Auseinandersetzungen. Dabei kann auch das „Fest der Liebe“ nicht richten, was den Partnern vorher nicht möglich war. In solchen Situationen der Familie oder den Verwandten vorleben zu wollen, dass alles ausgeglichen und glücklich läuft, lässt die Spannungen oft noch weiter ansteigen und diese entladen sich bekanntlich oft eruptiv.

Viele Paare berichten bei der Frage nach Gründen von Konflikten in den Weihnachtstagen auch von den Vorbereitungsanstrengungen und dem hohen Zeitdruck. Des Weiteren werden die Fahrten zu der Familie und Verwandten als weihnachtstypischer Stress und Ursache für Streit eingeschätzt. Stress und Hektik gehören demnach nicht nur im Alltag zu den Hauptauslösern eskalierender Konflikte, sondern auch am Weihnachtsfest.

In einigen Partnerschaften gelingt es den Partnern aufgrund ihrer unterschiedlichen Vorstellungen rund um das Weihnachtsfest nicht, sich zu einigen oder Vereinbarungen zu treffen, die beide Partner ausreichend berücksichtigen. Hinzukommen die gärenden Familienkonflikte, welche nicht selten an den Festtagen zu ansteigendem Druck und Anspannung führen.

Erfahrungsgemäß lassen sich Stress und Streit an Weihnachten nur selten vollständig verhindern. Nachfolgend finden Sie

Tipps, die helfen das Streit- und Konfliktpotenzial zu minimieren

  • Beugen Sie Konflikten durch gute Planung vor, indem Sie die anstehenden Aufgaben und Vorbereitungen verteilen. Sie müssen als Paar nicht alles gemeinsam machen!
  • Familienmitglieder aus reiner Höflichkeit oder Verpflichtung heraus einzuladen, sollten Sie dringend vermeiden. Wenn sich der Kontakt zwischen einigen Familienmitgliedern nicht einfach gestaltet, wird sich das vor allem an den Festtagen nicht ändern. Wenn Sie die Möglichkeit haben, laden Sie diese Familienmitglieder an unterschiedlichen Tagen zu sich ein oder besuchen Sie sie, z.B. im jährlichen Wechsel. Sie können es nicht allen recht machen!
  • Trennen Sie sich von Gedanken und Erwartungen an ein perfektes Weihnachtsfest. Hohe Erwartungen setzen alle unter Druck und die gewöhnliche Kluft zwischen Wunsch und Realität kann nur zu Enttäuschung und Stress führen. Die eigene innere Haltung kann sehr entscheidend für einen gelassenen Umgang mit auftretenden Verstimmungen und Herausforderungen – auch an den Weihnachtstagen – sein.
  • Versuchen Sie in spannungsreichen Momenten ruhig zu bleiben und machen Sie sich bewusst, dass Ihre Erwartungen und Ihr Verhalten häufig einen Anteil daran haben. Sollte es zu anstrengend und nervenaufreibend sein, nehmen Sie sich eine kleine Auszeit. Oftmals reichen einige Minuten, um wieder abzukühlen und einen klaren Kopf zu kriegen. Ein kleiner Spaziergang kann Wunder wirken. Kündigen Sie diesen möglichst noch in einem ruhigen Ton an und warten Sie nicht, bis Wut und Ärger so stark sind, dass Sie nur noch türknallend das Haus verlassen können.
  • Betrachten Sie auftretende Probleme an den Festtagen als (kleinen) Weckruf, wieder verstärkt in die Partnerschaft oder in familiäre Beziehungen zu investieren.
  • Vermeiden Sie größere Mengen Alkohol. Schon ein Glas Rotwein zu viel kann schnell dazu verleiten, Themen oder Probleme anzusprechen, was Sie hinterher bereuen.
  • Sich das Stichwort „Entschleunigung“ zwischenzeitlich immer mal wieder bewusst zu machen, kann gerade an den Festtagen hilfreich sein. Nachgewiesen ist schließlich, dass wir für unsere Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit regelmäßig Pausen brauchen. Insbesondere in den dunklen und kühlen Wintermonaten, die sich auf die Stimmung und Leistungsfähigkeit der meisten Menschen ungünstig auswirken, sind Pausen wichtig.
  • Alles für die Kinder? Kinder sind weit weniger anspruchsvoll, als viele Eltern glauben wollen. Die meisten Kinder sind ohne eine perfekte Organisation und Umsetzung dieser weitaus zufriedener. Feiertage, an denen es ausreichend Zeit zum Spielen, Faulenzen und für Ungeplantes gibt, machen Kinder wirklich glücklich.

Noch mal zusammengefasst: Reduzieren Sie Ihre hohen Erwartungen an die Festtage und verabschieden Sie sich von perfektionistischen Ansprüchen, mit denen Sie Ihre Lieben verwöhnen wollen, aber oft nichts Gutes tun. Liebe braucht keinen perfekten Rahmen, sondern vielmehr Zeit.

Allen Klienten, Bloglesern und Interessierten eine unperfekt-schöne Weihnachtszeit!

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